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Aufgrund der Energiekrise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, rechnen Hochschulen im Schnitt mit Mehrkosten pro Studierendem von 347 Euro.

© dpa/Peter Kneffel

Neues Hochschul-Barometer: Hochschulen rechnen mit Energiekosten in Milliardenhöhe

Durch die Energiekrise rechnen Hochschulen mit höheren Kosten von circa 1,3 Milliarden Euro. Bei anhaltenden Kostensteigerungen drohen Schließungen.

Wegen der Energiekrise rechnen Hochschulen allein für den Winter 2022/23 mit höheren Kosten von rund 1,3 Milliarden Euro. Bei anhaltenden Kostensteigerungen könnte es zu Schließungen kommen. Das sind erste Ergebnisse aus dem aktuellen Hochschul-Barometer von Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung.

Fast alle Hochschulen haben kurzfristige Maßnahmen umgesetzt, um die hohen Energiekosten zu senken. 97 Prozent informierten ihre Mitarbeitenden über effizienteres Heizen und Lüften, senkten die Raumtemperatur bei Nacht (rund 94 Prozent) oder generell (92 Prozent).

Langfristig wollen Hochschulen mit Modernisierungsmaßnahmen vorsorgen. Neben einer besseren Dämmung ihrer Gebäude rüsten viele auf LED-Beleuchtung um oder modernisieren ihre Heizungs- und Lüftungsanlagen. Bisher können Hochschulen etwa sechs Prozent der von ihnen benötigten Energie selbst erzeugen. Der Anteil soll in den kommenden Jahren steigen.

Aktuell gebe es keine großen Einschränkungen im Forschungs- oder Lehrbetrieb. Nur etwa fünf Prozent der Hochschulen setzen stärker auf Online-Unterricht. Das könnte sich laut Prognosen des Stifterverbandes bei dauerhaft hohen Energiekosten jedoch ändern: Jede zweite Hochschule würde vor allem in der Hochschulinfrastruktur wie in Bibliotheken oder in der IT sowie in der Forschungsinfrastruktur einsparen. Langfristig drohen Hochschulschließungen, befürchtet jede zehnte Hochschulleitung (knapp neun Prozent). Unter den privaten Hochschulen sind es etwa 15 Prozent.

Wer die hohen Zusatzbelastungen der Hochschulen übernimmt, sei unklar. (Tsp)

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