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Ein kleiner Fluss schlängelt sich durch den Amazonas-Regenwald.

© dpa/Jens Büttner

Niedrigster Wert seit 2014: Abholzung in Brasiliens Regenwald geht deutlich zurück

Bei der Klimakonferenz COP 30 in der Amazonasstadt Belém will Präsident Lula Brasilien als Vorbild darstellen. Nun gibt es Neuigkeiten, die ihm gelegen kommen dürften.

Stand:

Die Abholzung im brasilianischen Amazonaswald ist deutlich zurückgegangen. 5.796 Quadratkilometer – umgerechnet gut 811 Fußballfelder – wurden zwischen August 2024 und Juli 2025 abgeholzt, zitierten brasilianische Medien am Donnerstagabend (Ortszeit) aus Daten des staatlichen Klimainstituts Inpe. Das sind 11 Prozent weniger als im Zeitraum davor – und der niedrigste Wert seit 2014. Damals betrug dieser 5.012 Quadratkilometer.

Die positiven Zahlen kommen im richtigen Moment für die Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Vom 10. bis 21. November findet in der brasilianischen Amazonasmetropole Belém die Klimakonferenz COP 30 statt. Dort will „Lula“ Brasilien als Klassenprimus der globalen Klimapolitik präsentieren.

Lula-Regierung nur noch blassgrün?

Allerdings rüttelte die vor wenigen Wochen verkündete Entscheidung, vor der Küste Amazoniens nach Öl- und Gas bohren zu lassen, am grünen Image der Lula-Regierung. Auch innerhalb der Regierung soll es Spannungen geben, da Umweltministerin Marina Silva sich stattdessen für die Abkehr von fossilen Treibstoffen einsetzt und erneuerbare Energien fördern will.

Als Lula 2003 seine erste Amtszeit antrat, lag die jährliche Abholzungsrate bei weit über 20.000 Quadratkilometern. Im Jahr 2012 konnte seine Nachfolgerin Dilma Rousseff mit 4.571 Quadratkilometern den bisher niedrigsten Wert verkünden. Unter dem Rechtspopulisten Jair Messias Bolsonaro (2019-2022) stiegen die Rodungen wieder an, bis auf 13.038 Quadratkilometer in 2021.

Im Wahlkampf 2022 hatte Lula versprochen, anders als Bolsonaro wieder in den Schutz der Wälder und den Ausbau der staatlichen Kontrollen zu investieren. Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar 2023 sinken die Rodungszahlen tatsächlich. Da rund die Hälfte der brasilianischen Treibhausgas-Emissionen aus der Waldvernichtung kommen, verbessert ein Rückgang der Rodungen automatisch Brasiliens Klimabilanz. (KNA)

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