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Die Gepunktete Laternenträgerzikade (Lycorma delicatula) befällt Anbaupflanzen wie Obstbäume, Weinreben und Hopfen.

© dpa/Andy Lavalley

Tag der Pflanzengesundheit: Fachleute warnen vor Gefahren durch eingeschleppte Insekten

Globaler Handel und Fernreisen bedeuten auch Risiken. Zum Tag der Pflanzengesundheit weisen Fachleute darauf hin, dass ungewollte oder unbeachtete Mitbringsel Schaden anrichten können.

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Zunehmender internationaler Handel und Tourismus erhöhen nach Einschätzung von Experten das Risiko, für die einheimische Pflanzenwelt gefährliche Schädlinge einzuführen. Darauf weist das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig zum internationalen Tag der Pflanzengesundheit am Freitag hin.

Wie die JKI-Wissenschaftlerin Katrin Kaminski erläutert, sind in den vergangenen Jahren deutlich mehr Sendungen im innereuropäischen Handel zurückverfolgt worden, weil sie von Orten mit Ausbrüchen von Schadorganismen kamen und befallsverdächtig waren.

Es ist Kaminski zufolge davon auszugehen, dass die Zahl der unerlaubt und unkontrolliert von Fernreisen mitgebrachten pflanzlichen Souvenirs mit der Zahl der Reisenden zunimmt. „Bei Passagierkontrollen an Flughäfen werden regelmäßig Pflanzen und Früchte beschlagnahmt“, sagte die Agraringenieurin. Es könnten jedoch nur Stichprobenkontrollen durchgeführt werden, sodass die Menge der auf diesem Weg eingeschleppten Schädlinge nicht genau bekannt sei.

Als ein Negativbeispiel nennt das Bundeslandwirtschaftsministerium die Gepunktete Laternenträgerzikade. Die ursprünglich aus Südostasien stammende Zikade habe ein sehr hohes Schadpotenzial, da sie neben Obstbäumen auch Weinreben, Hopfen und diverse Baumarten befalle und sich sehr schnell vermehre. In den USA und Südkorea verursache das Insekt sehr hohe Schäden.

„Wir könnten der Land- und Forstwirtschaft sowie unserer Natur und heimischen Artenvielfalt viel Schaden ersparen, wenn wir es schaffen, die Einwanderung nach Europa und Deutschland zu verhindern“, heißt es auf der Ministeriumsseite.

Das JKI verweist als Beispiel auf die Kirschessigfliege, die dem Institut zufolge 2011 in Deutschland gefunden wurde und sich seitdem großflächig verbreitete. Dies lasse sich kaum kontrollieren, weil die Insektenart mit dem Klima gut klarkomme und sich fliegend selbst schnell verbreiten könne. Eine Folge ist demnach, dass Obstanlagen eingenetzt werden, um Obstkulturen zu schützen. (dpa)

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