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Lea Ypi, albanische Autorin und Professorin für politische Theorie an der London School of Economics

© Imago/Fredrik Persson/TT

Tagesspiegel Plus

Starphilosophin Lea Ypi im Gespräch: „Wir erleben den Zerfall gemeinsamer Verantwortung“

Untergang des Kommunismus, Chaos des Kapitalismus: Lea Ypi erlebte selbst in Albanien, wie Ideologien zerfallen. In ihrem neuen Buch fragt sie: Was heißt es, moralisch aufrecht zu bleiben?

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Frau Ypi, in „Aufrecht“ erzählen Sie, wie Ihre 1918 geborene Großmutter politische Extreme durchlebte: den Zerfall des Osmanischen Reiches, den genozidalen Bevölkerungsaustausch, die albanische Monarchie unter König Zogu, die faschistische Besatzung durch Italien und die Nazis, und die kommunistische Diktatur Enver Hoxhas. Am Ende Ihres Lebens sagte sie über sich: „Ich war nie unfrei.“ Wie verstehen Sie das?
Anders als viele Menschen, die Freiheit mit dem Verfolgen ihrer Vorlieben verbinden, sah sie Freiheit in Verbindung mit moralischer Handlungsfähigkeit – also mit dem Versuch, das Richtige zu tun, gerade dann, wenn die Welt gegen einen arbeitet.

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