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Pionierin des Quanteninternets: Physikerin Wehner mit Körber-Preis ausgezeichnet
In Hamburg erhält die Wissenschaftlerin Stephanie Wehner den diesjährigen Körber-Preis. Sie arbeitet daran, Quantencomputer für möglichst viele Menschen nutzbar zu machen.
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Die Physikerin und Informatikerin Stephanie Wehner (48) hat am Freitag den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten. Verliehen wurde ihr die Auszeichnung für „die bahnbrechende Entwicklung des weltweit ersten Betriebssystems für Quantencomputer-Netzwerke“, wie die Körber-Stiftung mitteilte. Die Verleihung des mit einer Million Euro dotierten Preises fand im Festsaal des Hamburger Rathauses statt.
Die zweite Bürgermeisterin der Hansestadt, Katharina Fegebank (Grüne), nannte Wehner eine „Pionierin der Zukunft“. Mit dem ersten Betriebssystem für Quantencomputer habe sie eine wichtige Grundlage für das Quanteninternet gelegt.
„Dies ist eine herausragende wissenschaftliche Leistung auf einem der wichtigsten Zukunftsfelder überhaupt“, so Fegebank. Quantencomputer können Rechenprozesse deutlich schneller erledigen als bisherige Computer.
Schritt zur angewandten Technologie als Ziel
Wehner selbst sagte, es sei ihr Ziel, dass in Zukunft möglichst viele Menschen Quantencomputer-Netzwerke nutzen könnten. „Ich freue mich sehr über den Preis und hoffe, dass die Sichtbarkeit des Themas Quanteninternet dazu beitragen wird, den Schritt von der Forschung zur angewandten Technologie voranzutreiben.“
Die Preisträgerin wurde 1977 in Würzburg geboren. Seit 2016 ist sie Professorin an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden und leitet seit 2017 die Europäische Quanteninternet-Allianz. Zudem ist sie Mitgründerin der weltweit größten Konferenz für Quantenkryptographie.
Der Körber-Preis zählt nach Aussage der Stiftung zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen. Mit ihm wird seit 1985 jedes Jahr ein wichtiger Durchbruch in den Natur- oder Biowissenschaften in Europa ausgezeichnet. (KNA)
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