zum Hauptinhalt
Der US-Rover „Perseverance“ (rechts) und der Mini-Hubschrauber „Ingenuity“ (mittig) erforschen den Mars.

© dpa/--

Rostroter Planet: Woher der Mars seine Farbe haben könnte

Der Mars glänzt als einziger Planet rötlich am Himmel. Zur Ursache gibt es überraschende Erkenntnisse.

Stand:

Bislang schien für die Wissenschaft klar, warum der Mars rostrot ist: Das darauf verteilte Mineral Hämatit galt als maßgeblicher Farbgeber des Planeten. Doch nun kommt ein internationales Forschungsteam zu einem anderen Ergebnis. Ein Datenvergleich weise darauf hin, dass auf dem Mars ein anderes Mineral vorherrsche, erläutern die Forschenden im Journal „Nature Communications“: Ferrihydrit.

Das sei ebenfalls ein rötliches Eisenoxid, enthalte im Gegensatz zu Hämatit aber Wasser. Entstanden ist es demnach durch die Umwandlung von Eisen in einer feuchten, kalten Umgebung in einer frühen Phase des Planeten. 

Marsstaub aus dem Labor

Das Team bildete für die Studie Marsstaub nach und nutzte Daten von Kameras mehrerer Mars-Raumsonden und -Rover. Es gebe Hinweise, „dass der Mars schon sehr früh in seiner Geschichte rostete – zu einer Zeit, als flüssiges Wasser noch weit verbreitet war“, teilte die europäische Weltraumbehörde Esa mit, von der etliche Daten der Studie stammen.

Die Forschenden verglichen unter anderem die von den Mineralien reflektierten Lichtspektren. „Dabei fanden wir heraus, dass eine Mischung aus Ferrihydrit und Basalt, einem vulkanischen Gestein, am besten zu den von Raumsonden beobachteten Mineralien auf dem Mars passt“, sagte Hauptautor Adomas Valantinas

Die Studie zeige, dass für die Bildung von Ferrihydrit auf dem Mars sowohl Sauerstoff als auch Wasser, das mit Eisen reagieren kann, vorhanden sein mussten. „Diese Bedingungen waren ganz anders als die trockene, kalte Umgebung des heutigen Mars“, sagt der Wissenschaftler.

Nun warten die Forscher auf Sonden, die Marsproben zur Erde bringen sollen. „So aufregend die neuen Erkenntnisse auch sind, wir sind uns bewusst, dass unsere Ergebnisse erst durch Proben vom Mars, die derzeit vom Perseverance-Rover der Nasa gesammelt werden, verifiziert werden können“, sagt Co-Autor Jack Mustard von der Brown University. Diese Proben auf die Erde zu bringen, ist aber erst in den 2030er Jahren geplant. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })