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Geraldine Rauch und Fatma Deniz

© Gestaltung: Tagesspiegel, Fotos: picture alliance/dpa/Wolfgang Kumm, Angelika Schwaff

Update

Präsidentschaftswahl an der TU Berlin: Geraldine Rauch hinter Konkurrentin – weiterer Wahlgang nötig

Wer die neue Präsidentin der Technischen Universität wird, ist nach dem ersten Wahlgang noch offen. Die aktuelle Vizepräsidentin Fatma Deniz lag deutlich vor der amtierenden Präsidentin Geraldine Rauch.

Stand:

Bei der Wahl an der Technischen Universität Berlin wird ein zweiter Wahlgang nötig. Bei der Abstimmung am Mittwoch verfehlte Fatma Deniz, bisher Vizepräsidentin der TU, mit 30 Stimmen die nötige absolute Mehrheit im Wahlgremium allerdings denkbar knapp nur um eine Stimme.

Amtsinhaberin Geraldine Rauch erhielt lediglich 19 Stimmen. Die TU-Professorin Steffi Knorn kam auf neun Stimmen, Urs Peuker, Chief Digital Officer der Technischen Universität Freiberg, auf zwei Stimmen. Tim Stuchtey, einst Referent des TU-Präsidenten, heute Direktor eines sicherheitspolitischen Thinktanks, bekam keine Stimme.

Um die Wahl im ersten Wahlgang zu gewinnen, ist die absolute Mehrheit von 31 Stimmen des 61-köpfigen Wahlgremiums, des Erweiterten Akademischen Senats, nötig. Bei der Wahl am Mittwoch waren nur 60 Personen anwesend.

Zunächst hatten sich die Kandidatinnen und Kandidaten in etwa fünfminütigen Vorträgen vorgestellt. Deniz hatte dabei das wohl konkreteste Versprechen abgegeben: Sie wolle dafür sorgen, dass Einstellungen künftig nur noch vier Wochen statt wie bisher bis zu vier Monate dauern, die Bearbeitung von Reisekosten drei Tage statt zwölf Monate. Insgesamt versprach sie, mithilfe interner und externer Experten bis zum kommenden Frühjahr eine neue Strategie für die TU zu erarbeiten: „Weg vom Feuerlöscher, hin zu vorausschauendem Handeln.“

Später beantworteten die Fünf mehrere Fragen der Anwesenden. Dabei ging es unter anderem um den Umgang mit den Kürzungen, digitale Lehre und die Transformation der Hochschule im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz. Auffällig war hier vor allem der Unterschied zwischen Rauch und ihrer Konkurrenz beim Umgang mit der Berliner Landespolitik. Während Rauch hier auf Konfrontation setzte, warben die anderen um einen strategischeren Ansatz.

Der zweite Wahlgang ist für den 3. Dezember terminiert, auch da muss die absolute Mehrheit von 31 Stimmen erreicht werden. In einem potenziellen dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit der Stimmen, dieser würde am 4. Dezember stattfinden. Hier würden nur noch die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen aus dem zweiten Wahlgang antreten. Gut möglich ist aber, dass schon im zweiten Wahlgang nicht mehr alle antreten.

An der TU wird die Präsidentin oder der Präsident alle vier Jahre neu gewählt, die Wahl jetzt findet turnusgemäß statt. Rauch gewann die vorangegangene Wahl als externe Kandidatin gegen den damaligen Amtsinhaber. Die TU Berlin ist mit 32.500 Studierenden und rund 350 Professorinnen und Professoren eine der größten technischen Hochschulen in Deutschland.

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