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Praxisschild einer Praxis für Psychotherapie.

© Jens Wolf / picture alliance / dpa

Hochschulen: Psychotherapie soll eigenes Studienfach werden

Das begehrte NC-Fach Psychologie könnte Konkurrenz bekommen - durch neue Studiengänge für Psychotherapie. Die Initiative geht von Gesundheitsminister Spahn aus.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Ausbildung von Psychotherapeuten neu organisieren. Für diesen Beruf soll es künftig anders als bisher einen eigenen Studiengang geben, wie es in einem AFP am Freitag vorliegenden Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums heißt. Der neue Ausbildungsweg sieht ein fünfjähriges Hochschulstudium der Psychotherapie vor, das gezielt auf die Ausübung der heilkundlichen Psychotherapie zugeschnitten ist.

Das Studium soll zur Approbation führen, mit der der Zugang zum Beruf eröffnet werden soll. Bislang müssen Psychotherapeuten ein Vollstudium der Psychologie absolvieren, bei den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ist es ein Pädagogik-Studium. Daran schließt sich eine Ausbildung zum Psychotherapeuten an.

Möglichst wenig Überschneidungen mit dem Psychologiestudium

Spahns Gesetzentwurf sieht ein dreijähriges Bachelor- und ein zweijähriges Masterstudium vor. Inhaltliche Überschneidungen des Psychologiestudiums mit der psychotherapeutischen Ausbildung sollen dabei reduziert werden. Am Ende des Studiums soll eine staatliche Prüfung stehen. Mit ihr soll bundeseinheitlich festgestellt werden, dass jeder einzelne Berufsangehörige zur selbstständigen Patientenbehandlung in der Lage ist.

Der Entwurf wurde nun zunächst an die Bundestagsfraktionen weitergeleitet, danach soll sich die Regierung damit befassen. Über das Vorhaben hatten zunächst die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" vom Freitag berichtet.

Zuvor hatte Spahn vorgeschlagen, vor einer psychotherapeutischen Behandlung zunächst in Voruntersuchungen von Experten klären zu lassen, wer wirklich eine entsprechende Therapie bekommen soll.

Damit hat er die Psychotherapeuten gegen sich aufgebracht. Deren Interessenvertreter haben die Befürchtung geäußert, durch die Voruntersuchung könnten potenzielle Patienten abgehalten werden. Auch von der SPD gibt es Kritik daran. Nach einer neuen Lösung soll noch im Januar gesucht werden. (AFP)

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