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Neunter Testflug des Starship

© Eric Gay/AP/dpa

Rückschlag für Elon Musk: SpaceX-Riesenrakete explodiert bei Testflug über Indischem Ozean

Mit dem größten je gebauten Raketensystem der Raumfahrtgeschichte will Elon Musk den Mars erschließen. Doch auch der neunte Test läuft nicht wie geplant.

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Erneuter Rückschlag für das Starship von Tech-Milliardär Elon Musk: Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte hat auch seinen neunten Testflug nicht wie geplant abschließen können.

Zwar erreichte die obere Raketenstufe - anders als bei den beiden vorhergehenden Testflügen - immerhin das All. Danach zerbrach sie aber beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. 

Die Rakete war um 18.36 Uhr Ortszeit (01.36 Uhr MESZ) vom unternehmenseigenen Weltraumbahnhof Starbase in Texas abgehoben. Obwohl sie diesmal weiter flog als bei den beiden vorangegangenen Versuchen, geriet sie nach einem Leck auf dem Weg durchs All außer Kontrolle.

Das Problem bei dem Testflug deutete sich bereits frühzeitig an: Die erste Stufe der Trägerrakete explodierte, anstatt wie geplant im Golf von Mexiko zu landen. In der Live-Aufnahme war zu sehen, dass die oberste Stufe der Rakete ihre Türen nicht öffnen konnte, um eine Nutzlast von Starlink-Satelliten-„Simulatoren“ abzusetzen.

„Als ob der Testflug nicht schon aufregend genug gewesen wäre, hat das Starship eine rasante, nicht geplante Demontage erlitten“, teilte das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen SpaceX mit. „Die Teams werden sich die Daten ansehen und auf den nächsten Testflug hinarbeiten.“ Eigentlich hätten auch Satelliten ausgesetzt werden sollen - doch daraus wurde ebenfalls nichts.

Untere Starship-Raketenstufe erstmals wiederverwendet

Erstmals wurde bei diesem Testflug eine untere Raketenstufe verwendet, die bereits bei einem vorherigen Testflug benutzt worden war. Es gelang allerdings nicht, diese auch wieder landen zu lassen. 

Das Raumschiff der nächsten Generation von SpaceX auf seiner Super Heavy-Trägerrakete.

© REUTERS/Joe Skipper

SpaceX-Gründer Musk bewertete den Test trotzdem als „große Verbesserung gegenüber dem vorherigen Flug“. Es seien „viele gute Daten“ gesammelt worden, schrieb er auf der Online-Plattform X, die ebenfalls seiner Kontrolle unterliegt. Die nächsten drei Testflüge sollten nun schneller nacheinander erfolgen, etwa im Abstand von drei bis vier Wochen. 

Das Starship-Raketensystem war erstmals im April 2023 getestet worden - und damals nach wenigen Minuten komplett explodiert. Bei weiteren Tests erreichte die obere Stufe das All und landete auch schon kontrolliert im Indischen Ozean. 

Starship ist größer als die Freiheitsstatue

Das Starship besteht aus zwei Teilen, die sich nach dem Start trennen: Dem etwa 70 Meter langen Booster Super Heavy und der - ebenfalls Starship genannten - oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Insgesamt ist das System größer als die Freiheitsstatue.

Beide Teile, sowohl der Booster als auch das Raumschiff, sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem Starship Astronauten zum Mond schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, eines Tages den Mars zu erreichen. (dpa/AFP)

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