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Universitäten: Schavan lobt Bachelor-Reform - trotz schwacher Zahlen

Erst 30 Prozent der geplanten Zahl an Bachelor- und Masterstudenten hat Deutschland erreicht. Trotzdem lobt Bundesbildungsministerin Annette Schavan die Reform.

Bis 2010 soll der „gemeinsame europäische Hochschulraum“ geschaffen, Bachelor und Master flächendeckend eingeführt sein. Mit erst 600 000 Studierenden in den neuen Studiengängen hat Deutschland gerade einmal 30 Prozent geschafft. Die überwiegende Mehrheit studiert noch in Magister- und Diplomstudiengängen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sieht die Hochschulen dennoch auf einem guten Weg: 2006 habe der Bachelor- und Masteranteil noch bei nur 12,5 Prozent gelegen, erklärte sie am Mittwoch bei der Verabschiedung eines Berichts zum Bologna-Prozess im Bundeskabinett.

Der Bericht zeige auch, wie die Mobilität der Studierenden gefördert werde, erklärte Schavan. So könne das Bafög jetzt leichter mit ins Ausland genommen werden, die Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und Studienleistungen sei verbessert worden. Umfragen des Hochschul-Informationssystems HIS belegen jedoch, dass Bachelorstudenten Auslandsaufenthalte scheuen. In den alten Studiengängen gingen im Schnitt 24 Prozent ins Ausland, bei Bachelorstudiengängen an Unis waren es 2007 nur 15 Prozent, an FHs nur neun Prozent. Die Grünen forderten ein „Mobilitätsfenster“ für Auslandsstudien, Bachelorprogramme müssten auf sieben oder acht Semester verlängert werden können.

In Barcelona beendete die Polizei gestern Proteste gegen den Bologna-Prozess. Bei der Räumung eines seit November besetzten Universitäts-Gebäudes wurden fünf Polizisten verletzt und drei Demonstranten festgenommen. -ry/AFP

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