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Wissen: „Science“-Zug wartet in der Kaserne

Wird der deutsche Wissenschaftszug „Science Express“ jetzt endgültig aus dem Verkehr gezogen? Aus der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) kommt Widerspruch gegen diese Darstellung des SPD-Haushälters im Bundestag, Klaus Hagemann.

Wird der deutsche Wissenschaftszug „Science Express“ jetzt endgültig aus dem Verkehr gezogen? Aus der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) kommt Widerspruch gegen diese Darstellung des SPD-Haushälters im Bundestag, Klaus Hagemann. Hagemann hatte erklärt, der insgesamt 13 Millionen Euro teure „Zug nach nirgendwo“ solle nun endgültig „ausgeschlachtet“ und „verschrottet“ werden. Anders als ursprünglich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geplant, würden sich keine Nachnutzer finden.

„Es werden weiter Gespräche geführt“, sagt hingegen Andreas Trepte, bei der MPG für den Zug zuständig, auf Anfrage. Noch ein halbes Jahr wolle man versuchen, den Zug an ein europäisches Land abzugeben. Mit welchen Ländern gesprochen wird, will Trepte nicht sagen.

Der „Science Express“ war zwischen April und Oktober 2009 mit einer großen Wissenschaftsausstellung in 62 Städte gefahren. Umrüstung und Ausstattung kosteten knapp neun Millionen Euro, der halbjährige Betrieb weitere 3,5 Millionen Euro, wie der Bund der Steuerzahler kritisierte. Die Parkkosten verursachten nach Ende der Aktion 430 000 Euro. Den Großteil übernahm das BMBF, den Rest die MPG. Der Bund der Steuerzahler warf Bundesministerin Schavan vor, ihre „hochtrabenden Ideen“ basierten oft nicht auf „tragfähigen Planungen“. Seit Januar steht der Zug kostenfrei auf einem Kasernengelände der Bundeswehr in Brandenburg. Auf welchem, wird geheim gehalten.

Das BMBF hatte den Zug auf Antrag der MPG finanziert. Die MPG hat ein achtjähriges Nutzungsrecht an den 12 Wagen und den zwei Loks, deren Eigentümerin die Deutsche Bahn ist. Hagemanns Sprecher sagt, die SPD-Fraktion habe dem Zug im Parlament damals nur zugestimmt, weil das BMBF eine Weiterverwendung zugesichert habe.

Anders als die MPG scheint das BMBF die Hoffnungen auf einen Nachnutzer aufgegeben zu haben. Der Parlamentarische Staatssekretär, Helge Braun, teilt Hagemann mit: „Im Ergebnis lassen sich alle geprüften Optionen in einem wirtschaftlich vertretbaren Sinne nicht realisieren.“ Die MPG plane nun, Teile der Ausstellung weiter zu nutzen. akü

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