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Experimente von Haruko Obokata: Skandal um Stammzellen geklärt
Forscher haben nachvollzogen, wie es zu dem Skandal um die Stammzellexperimente von Haruko Obokata kommen konnte. Eine Ursache könnten Verunreinigungen der Proben sein.
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Es gibt ihn nicht, den sensationell einfachen Weg, Alleskönner-Stammzellen im Säurebad oder durch Druck herzustellen. Das zeigen Analysen von sieben Teams, die monatelang versucht haben, die zunächst gefeierten und dann in Verruf geratenen Experimente von Haruko Obokata vom Riken-Zentrum für Entwicklungsbiologie in Kobe zu wiederholen. Sie berichten im Fachblatt „Nature“ von Artefakten, die unerfahrene Forscher aufs Glatteis führen können, und von mehrfachen Verunreinigungen der Proben.
So können stark gestresste Zellen unter bestimmten Wellenlängen des Lichts schwach grün leuchten. Diese Autofluoreszenz beobachteten die Teams immer wieder, möglicherweise hat sie Obokata falsch interpretiert. Genanalysen der angeblichen produzierten Stammzellen zeigten zudem, dass die Proben sowohl mit embryonalen als auch mit trophoblastischen Stammzellen verunreinigt waren. Dies müsse unabhängig voneinander passiert sein und sei schwerlich Zufall.
Der Skandal hat das Riken-Zentrum in Kobe in eine Krise gestürzt. Obokata arbeitet seit Dezember 2014 nicht mehr dort, ihr Vorgesetzter Yoshiki Sasai beging im August 2014 Suizid.
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