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Ukrainische Haubitze

© AFP/HANDOUT

Tagesspiegel Plus

Steuern wir auf einen Weltkrieg zu?: „Putins eigentliches Ziel ist, die Amerikaner aus Europa herauszubekommen“

Die Eskalation in der Ukraine wirft viele Fragen auf. Dabei ist laut Militärhistoriker Neitzel klar: Die europäischen Luftwaffen wären in einem Krieg gegen Russland nicht ausreichend schlagkräftig.

Stand:

Herr Neitzel, Ukrainekrieg, Nahostkonflikt, Spannungen im Pazifik und in Ostasien – rutschen wir langsam in einen Weltkrieg, ohne es wirklich zu merken?
Das wird oft aus politischer Sicht behauptet, und dann wird dazu ein historisches Beispiel gesucht, das passt. In Deutschland wird das von der AfD und dem BSW und dem linken Flügel der SPD benutzt. Das halte ich für unlauter.

Gewiss ist dies nicht mehr nur ein regionaler Konflikt, aber einen Weltkrieg hätten wir, wenn die Nato in den Kampf aktiv eingreifen und zugleich im Pazifik ein Krieg zwischen den USA und China ausbrechen würde. Davon sind wir Gott sei Dank noch weit entfernt.

Putin hat nach der US-Freigabe der ATACMS-Raketen von einem „globalen Charakter“ des Krieges gesprochen und droht der Nato mit Angriffen.
Dies hat er immer gemacht, wenn der Westen ein Waffensystem geliefert hat. Solche Drohungen dienen vor allem der Einschüchterung, auf die wir mit Signalen der Geschlossenheit und der Stärke reagieren sollten. Das ist meines Erachtens das beste Mittel, um einen Krieg zwischen Russland und der Nato zu verhindern.

Im Cyberraum befinden wir uns bereits im Krieg mit Russland.

Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte an der Universität Potsdam

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