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Wirkungslos? Zuckerkügelchen mit Wirkstoff-Molekülen.

© ddp

Aktionstag gegen Homöopathie: Stolzer Preis, keine Wirkung

Homöopathische Präparate sind oft nicht billig, ihre Wirkung ist aber keineswegs nachgewiesen. Nun ruft eine Kampagne zu einem Aktionstag auf, der die Wirkungslosigkeit beweisen soll.

Quecksilber, Eisenhut, Tollkirsche sind als Gifte bekannt. Bereits geringe Dosen können Übelkeit, Ohnmacht oder gar den Tod herbeiführen. So weit dürfte es aber kaum kommen, wenn morgen weltweit Probanden demonstrativ Präparate mit den genannten Inhaltsstoffen in sich hineinschütten. Massenweise.

Unter dem Slogan „Homöopathie – nichts drin, nichts dran“ wollen Aktivisten in 27 Ländern zeigen, dass die Wirkstoffe in den Präparaten oftmals so weit verdünnt wurden, dass selbst hohe Dosen wirkungslos sind. „Für Lösungsmittel oder Zucker ohne Inhalt sind fast zehn Euro ein stolzer Preis“, sagt Amardeo Sarma von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), die die Aktion in Deutschland koordiniert. Die GWUP kritisiert vor allem, dass in den neuen EU-Richtlinien objektive Qualitätsmaßstäbe in der Medizin speziell für homöopathische und anthroposophische Mittel außer Kraft gesetzt wurden. Damit sei die Arzneimittelsicherheit nicht mehr gegeben

Das Massenexperiment gehört zur internationalen 1023-Kampagne. Der Name leitet sich von der Avogadro-Zahl ab: demnach sollte bei einer Verdünnung von mehr als eins zu 1023 (entspricht einer D24-Potenz) statistisch gesehen kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden sein. Die öffentliche Einnahme der „Überdosis“ findet symbolisch jeweils um 10.23 Uhr Ortszeit am Samstag und Sonntag statt. In Berlin ist der Feldversuch vor dem Brandenburger Tor zu beobachten. Wer mutig ist, macht einfach mit.

Der Link zur Kampagne: http://www.1023.org.uk/

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