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In den nächsten Tagen weist der Vollmond die geringste Distanz zur Erde in diesem Jahr auf. 

© REUTERS/DARRYL WEBB

Wie stehen die Chancen für freie Sicht?: Supermond am Mittwochabend über Deutschland sichtbar

Heute Abend weist der Vollmond die geringste Distanz zur Erde in diesem Jahr auf. Wir verraten, um welche Uhrzeit es so weit ist und warum der Supermond auch als „Bibermond“ bekannt ist.

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Heute Abend ist es so weit: Der Mond kommt der Erde so nahe wie nur selten und wird als sogenannter Supermond am nächtlichen Himmel besonders groß und hell erscheinen. Wir erklären, um welche Uhrzeit der satte Erdtrabant zu sehen ist und warum das Himmelsspektakel auch „Bibermond“ oder „Nebelmond“ genannt wird.

Wann ist der Supermond zu sehen?

Der Supermond wird am Mittwoch, dem 5. November 2025, zu sehen sein. Die genaue Uhrzeit für das Maximum des Vollmondes ist bereits um 14.19 Uhr nachmittags. Spätabends um 23.16 Uhr weist der Erdtrabant dann seinen geringsten Abstand zur Erde auf. Generell sollte der Supermond – so denn das Wetter mitspielt – den ganzen Abend und die Nacht hindurch gut sichtbar sein. Kurz nach Sonnenuntergang (in Berlin heute um 16.29 Uhr) erscheint der Mond am Horizont oder zwischen Hochhäusern aber besonders groß.

In diesem Jahr gibt es gleich mehrere Termine für einen Supermond. Allerdings weist der Erdtrabant am kommenden Mittwoch seine geringste Distanz zur Erde in diesem Jahr auf. Ein Blick nach oben dürfte sich daher (klare Sichtbedingungen vorausgesetzt) in jedem Fall lohnen.

Wetter beim Supermond: Wie stehen die Chancen für freie Sicht?

Ob man den Supermond tatsächlich in seiner vollen Pracht bestaunen kann, hängt stark vom Wetter ab. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge soll es heute im Südosten anfangs örtlich noch Nebelfelder geben, die sich aber im Tagesverlauf auflösen dürften. Im Nordwesten Deutschlands tauchen immer wieder dichte Wolkenfelder auf, aber es soll trocken bleiben.

In der Nacht zum Donnerstag schließlich, wenn der Supermond am Himmel erscheint, soll es vor allem im Norden und Nordwesten des Landes gebietsweise dichte Wolkenfelder geben. Diese aber könnten zwischendurch immer mal wieder aufreißen und so eine freie Sicht auf das Himmelsspektakel ermöglichen. Für die Südhälfte Deutschlands werden im Verlauf der Nacht zeitweise Nebelfelder prognostiziert. Im Osten Sachsens könnten Wind und steife Böen die Wolken vertreiben. (Stand: Mittwoch, 9 Uhr).

Wie nah kommt der Mond der Erde?

Der kosmische Kuschelkurs unseres Trabanten ist nicht nur rein optischer Natur: Der Mond wird in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag tatsächlich eine geringere Distanz zur Erde haben, als es sonst der Fall ist.

Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde (VDS) sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass der Mond am Mittwoch um 23.16 Uhr nur rund 356.400 Kilometer von der Erde entfernt sein wird. Normalerweise sei der Mond mehr als 400.000 Kilometer von der Erde entfernt, so die Expertin. Allerdings sei der Unterschied zwischen dem Supermond am Mittwoch und einem normalen Vollmond für einen Großteil der Menschen nur schwer erkennbar, heißt es weiter.

Woher kommen die Namen „Nebelmond“ und „Bibermond“?

Die beiden Bezeichnungen „Bibermond“ und „Nebelmond“ beziehen sich nicht auf das nahende Supermond-Phänomen. Sie beschreiben ganz generell den Vollmond im November. In Deutschland kursieren für jeden der zwölf Vollmonde im Jahr je nach Monat unterschiedliche Bezeichnungen. Wird der Vollmond im Dezember beispielsweise „Julmond“ oder im Juni „Erdbeermond“ genannt, so wird die satte Scheibe im November auch als „Nebelmond“ bezeichnet, wie etwa das „Geo“-Magazin berichtet.

Dank der verschiedenen Vollmondnamen konnten sich Menschen auch in früheren Zeiten, in puncto Jahreszeit besser orientieren – vor allem, weil man sich damals noch nicht so stark an Kalendern und Uhrzeiten orientierte, sondern eher an den saisonalen Naturerscheinungen. Da es im November häufiger zu Nebelbildungen kommt, wird der herbstliche, oftmals im Dunst leuchtende Vollmond entsprechend „Nebelmond“ genannt.

Die Bezeichnung „Bibermond“ schwappte hingegen vom nordamerikanischen Kontinent zu uns herüber. Dem Astronomie-Smartphonedienst „Starwalk“ zufolge geht diese Vollmond-Bezeichnung auf die „indigenen Völker Nordamerikas zurück, da Biber im November besonders aktiv sind“. Eine andere Erklärung besagt, dass Jäger im November vermehrt Biberfallen aufstellten, um wärmende Felle für die nahenden kalten Wintermonate zu sammeln.

Supermond erscheint dank Illusion besonders nah

Wenn sich der Mond in unmittelbarer Nähe zum Horizont befindet, erscheint er uns größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Diesen Effekt bezeichnet man als Mondtäuschung oder auch Mondillusion. Die optische Täuschung ist reine Kopfsache. Vergleicht man Fotos vom Mond knapp über dem Horizont mit Fotos vom höher stehenden Mond, dann wird deutlich, dass der Erdtrabant auf beiden Fotografien genau gleich groß ist.

Eine gängige Theorie begründet das Phänomen mit der fehlenden Raumtiefe: Steht der Mond am Horizont, dann können wir ihn in Relation zur Landschaft (Berge, Wälder, Gebäude) setzen. Steht der Mond hoch am Himmel, dann fehlt dem menschlichen Auge die Tiefeninformation. Er erscheint uns dann weiter weg.

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