
© REUTERS/HATEM KHALED
Das unbeschreibliche Leid der Kinder in Gaza: „Es kann passieren, dass ihr Geist ,einfriert’“
Eine neue Studie zeigt: 96 Prozent der Kinder in Gaza glauben, bald zu sterben. 49 Prozent wünschen es sich konkret. Trotz methodischer Kritik zeigen die Zahlen eine unbestreitbare Realität: Das Leid ist echt.
Stand:
„Ich will sterben“ – kann ein Kind sowas sagen und es ernst meinen? In Gaza zeigt eine aktuelle Studie: 96 Prozent der Kinder dort glauben, dass der Tod naht. Und fast die Hälfte wünscht sich ganz konkret, nicht mehr zu leben.
Es ist die erste Studie darüber, wie sich der aktuelle Krieg in Gaza auf die Psyche der dort lebenden Kinder auswirkt. Dafür wurden 504 Kinder aus Familien in Nord- und Süd-Gaza befragt – Familien, die verletzte, behinderte oder unbegleitete Kinder betreuen. Nicht nur wollen laut der Analyse 49 Prozent von ihnen sterben, die überwältigende Mehrheit der Kinder leidet unter Albträumen und Angst, sie verhalten sich aggressiv und sind gleichzeitig emotional in sich gekehrt.
Erschreckende Zahlen – erhoben inmitten von Luftangriffen, Beschuss und Vertreibung. Kann man sich auf Erhebungen aus diesen Umständen verlassen? Und viel wichtiger: Haben die Kinder ihren Todeswunsch wirklich so gemeint? Was wissen Fachleute darüber, wie es Kindern geht, die in Kriegsgebieten leben?
Seit Ende Oktober 2023 leidet die Zivilbevölkerung Gazas unter der anhaltenden Bombardierung sowie dem Mangel an Lebensmitteln und Medizin. Im Gazastreifen leben laut Unicef 2,2 Millionen Menschen. Fast die Hälfte, also rund eine Million, sind Kinder.
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