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Sind soziale Medien die größte Gefahr für die Demokratie?

© Getty Images

Tagesspiegel Plus

Überschätzte Desinformation, unterschätzte Datenmacht: Sind soziale Medien die größte Gefahr für die Demokratie?

Eine internationale Metastudie zeigt: Der Einfluss von Desinformation auf Wahlen und Demokratie ist überraschend gering – das Problem liegt ganz woanders.

Stand:

„Wer unsere Demokratie retten will, muss an die Algorithmen“, sagte Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Uni Tübingen, vergangenen Freitag im Deutschlandfunk. Dass soziale Medien Wahlen und Politik beeinflussen sollen, ist präsenter denn je. Und einen vermeintlichen Beleg gibt es seit Jahresende auch.

Gegen Tiktok eröffnete die EU ein Verfahren, weil durch die Plattform die Präsidentschaftswahl in Rumänien verfälscht worden sein soll. Und dann waren da kürzlich noch Elon Musks Gespräch mit Alice Weidel auf X und Mark Zuckerbergs Kurswechsel bei der Faktenprüfung auf der Meta-Plattform.

Kann es aber sein, dass der Einfluss sozialer Medien auf Demokratie und Wahlen überschätzt wird?

Denn fast zeitgleich behaupten Expert:innen auch das Gegenteil. So titelte das Online-Magazin „Politico“ kürzlich: „Niemand wurde durch Manipulation dazu gebracht, für Trump zu stimmen. Warum die Desinformationspanik vorbei ist“. Dazu passt die Einschätzung von Judith Möller, Kommunikationsforscherin an der Uni Hamburg.

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