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Die Humboldt-Universität..

© picture alliance / Michael Kappe

Umstrittene Hochschulgesetzänderung: HU plant keinen Einstellungsstopp für Post-Docs

Die Personalstrukturen sind auf die neuen gesetzlichen Regeln für Post-Doktoranden nicht angepasst, erklärt die HU. Das Präsidium ringt um eine langfristige Lösung.

Wie gehen die Berliner Universitäten mit den umstrittenen neuen gesetzlichen Regeln für Post-Doktoranden um? Die Humboldt-Universität will keinen vorläufigen Verlängerungs- und Einstellungsstopp für die betroffenen Forschenden aussprechen. Das geht aus einer Stellungnahme des HU-Präsidiums hervor, die intern an der Uni veröffentlicht wurde und die dem Tagesspiegel vorliegt.

Streitpunkt ist wie berichtet, dass Post-Doktoranden auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen wie zum Beispiel für die Habilitation künftig immer eine Anschlussbeschäftigung angeboten werden muss. Zwar unterstütze das HU-Präsidium „grundsätzlich alle Bemühungen, die Karriere- und Lebensplanungen junger Nachwuchswissenschaftler:innen zu verbessern“, heißt es in der Stellungnahme: „Der Gesetzestext lässt jedoch viele Fragen offen.“

Die universitären Personalstrukturen seien derzeit nicht auf diese umfangreichen Veränderungen ausgerichtet. Ohne gesicherte Stellenzuwächse würde die Umwandlung von Qualifizierungs- in Dauerpositionen die Chancen für die nächsten Generationen „verringern“.

Individuelle Härten vermeinden

Dennoch werde es einen „generellen Einstellungsstopp an der Humboldt-Universität nicht geben“, heißt es weiter. Man wolle „individuelle Härten“ vermeiden. Bis zum 1. November könnten Einstellungen noch ohne explizite Anschlusszusage erfolgen.

Danach gelten Übergangslösungen. Post Docs auf Haushaltsstellen sollen vorerst nur noch mit anderen Qualifizierungszielen angestellt werden, etwa Erwerb von Kenntnissen im Bereich der Drittmittelforschung oder Qualifizierung für eine Tätigkeit außerhalb der Wissenschaft.

Alle Einstellungs- und Weiterbeschäftigungsanträge würden ebenso darauf geprüft wie Stellenausschreibungen. Ausgenommen von den Regeln sind Stellen, die durch Drittmittel bezahlt werden.

„Vom Berliner Senat sind zusätzliche finanzielle Mittel zur Schaffung neuer unbefristeter Postdoc-Stellen nach Kenntnisstand des Präsidiums nicht zu erwarten“, führt die Stellungnahme weiter aus. Alle Mitarbeitenden der HU seien eingeladen, „sich an der Erarbeitung tragfähiger Lösungen zu beteiligen“. Der Akademische Senat plane eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die langfristige Lösungen finden soll.

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