zum Hauptinhalt
Geraldine Rauch, Präsidentin der TU-Berlin, steht bei einem Fototermin mit der Deutschen Presse-Agentur vor dem Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin. (Archivbild)

© dpa/Christoph Soeder

Umstrittene Präsidentin der TU Berlin: Beschäftigte solidarisieren sich mit Geraldine Rauch

Mitarbeiter der TU kritisieren Anfeindungen und persönliche Angriffe gegen die Uni-Präsidentin Geraldine Rauch. Gleichzeitig mahnen sie eine Aufarbeitung des Likes eines antisemitischen Tweets an.

Stand:

Nach dem Eklat um das „Liken“ eines antisemitischen Posts durch die Präsidentin der Technischen Universität Berlin (TU), Geraldine Rauch, erscheint die Belegschaft an der Hochschule hin- und hergerissen. So gab es intern bereits Rücktrittsforderungen. Nun stellen sich 129 Beschäftigte in einem Schreiben „kritisch hinter das TU-Präsidium“. Es sei am Morgen des 3. Juni an das Präsidium übergeben worden, die Stellungnahme liegt dem Tagesspiegel vor.

Die Unterzeichnenden „verurteilen die unverhältnismäßigen Anfeindungen gegen Geraldine Rauch als Person“, denn die Präsidentin demonstriere „seit vielen Monaten, dass ein wohlüberlegtes Handeln auch bei sehr sensiblen Themen möglich ist“. Damit dürfte der dialogorientierte Umgang mit pro-palästinensischen Protesten gemeint sein. Tatsächlich ist es an der TU im Vergleich zu den anderen großen Berliner Unis, Humboldt-Universität und Freier Universität, relativ ruhig geblieben.

Gleichzeitig fordern die Beschäftigten, zu denen auch Professoren, Verwaltungsmitarbeiter, wissenschaftliche Mitarbeitende und studentische Hilfskräfte gehören, eine „Aufarbeitung“ der Social-Media-Aktivitäten der Präsidentin. Zwar habe sich Rauch zeitnah erklärt, doch könne diese „Entschuldigung nur ein erster Schritt sein“. Zeitnah solle sie das Gespräch suchen und diesen Prozess auch dokumentieren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Initiative betont, sie wolle „gerechtfertigte Kritik und ungerechtfertigte Hetze“ unterscheiden. So sei die Ernennung des Antisemitismusforschers Uffa Jensen zum Antisemitismusbeauftragten der TU begrüßenswert, die Diskussion dürfe an der „Universität als wichtigen Diskursraum“ stattfinden. Die Universität sei ein „demokratischer Ort“. Dort dürfe es keinen „Raum für persönliche Diffamierungen und Hetze gegen einzelne Personen“ geben, „insbesondere nicht durch rechte Netzwerke und ihre Followerschaften“.

Wie aus Universitätskreisen zu hören ist, seien die Kritiker der Präsidentin in der Minderheit, deutlich mehr würden ihr Unterstützung aussprechen. In den sozialen Medien ist zu sehen, dass die studentische Fachbereichsinitiative EB 104 an einem Unigebäude ein Transparent ausgerollt hat, auf dem „Geraldine bleibt“ zu lesen ist sowie „Hochschulautonomie statt Hetze“. Zuletzt hatten sich immer wieder Stimmen aus der Politik zu dem Vorfall geäußert.

Auch ein Statement des Studierendenparlaments vom letzten Mittwoch erwähnen die Unterzeichnenden, in dem sich die Studierendenschaft ebenfalls „kritisch solidarisch“ mit der Präsidentin erklärt. Eine Aufarbeitung sei jedoch Voraussetzung, damit „drängende Probleme der Hochschullandschaft Berlin“ gelöst werden könnten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })