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Wissenschaft steht weltweit unter Druck. Oliver Günther, Wirtschaftsinformatiker und seit 2012 Präsident der Universität Potsdam

© Andreas Klaer

Tagesspiegel Plus

Uni-Präsident warnt vor Wissenschaftsfeindlichkeit: „Die Universitäten befinden sich weltweit in einer Krise“

Für Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, stehen die Angriffe der Trump-Regierung auf US-Unis für eine wachsende Entfremdung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – auch in Deutschland.

Stand:

Herr Günther, woran lässt sich die Krise der Universitäten in Deutschland erkennen?
Ich denke, dass sich die Universitäten weltweit in einer Krise befinden. Wenn US-Präsident Trump auf die Spitzenuniversitäten seines eigenen Landes einschlägt, ist das nicht die Tat eines Einzelnen.

Dahinter steckt eine zutiefst emotionale und weit verbreitete Wissenschaftsskepsis, wie wir sie schon in der Klima- und der Corona-Krise erlebt haben. Diese Skepsis wurde dadurch noch verstärkt, dass wir Universitäten gelegentlich vielleicht Themen zu sehr in den Vordergrund gestellt haben, mit denen viele Menschen außerhalb der akademischen Welt nichts anfangen können.

Inwiefern?
Uns Universitäten ist es in den letzten Jahren nicht hinreichend gelungen, den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren, dass wir ganz wesentliche – ich würde sogar sagen: essenzielle – Beiträge zum Gemeinwohl leisten: als Orte der Spitzenforschung, der wissenschaftsbasierten Lehre und des hochdynamischen Transfers.

Von Oliver Günther unlängst erschienen: „Die diverse Universität. Gefahr für die Demokratie oder Garantin des Gemeinwohls?“

© Passagen Verlag

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