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Das Influenzavirus H9N2 ist in vielen Regionen unter Hühnern verbreitet, die sich ursprünglich und wahrscheinlich immer wieder bei Wildvögeln anstecken.

© imago images/Pacific Press Agency/Ishant Chauhan

Vogelgrippe in Indien: Kind nach Infektion schwer erkrankt

In Indien hat sich ein Mensch mit Vogelgrippe angesteckt. Beim Erreger handelt es sich um einen anderen Subtyp als den der etwa in den USA verbreiteten H5N1-Viren.

Stand:

Indien hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai die Infektion eines vierjährigen Kindes mit Vogelgrippe gemeldet. Es handele sich um den Subtypen Influenza A(H9N2), berichtete die WHO am Dienstagabend. Es handelt sich um den zweiten Fall in Indien, der erste wurde 2019 gemeldet.

Das Kind aus dem indischen Bundesstaat Westbengalen war nach WHO-Angaben Ende Januar mit Fieber, Atemschwierigkeiten und Bauchschmerzen zum Kinderarzt gebracht worden. Es kam auf die Intensivstationen eines Krankenhauses, wurde behandelt und nach vier Wochen entlassen. Ein paar Tage später kam es erneut in ein anderes Krankenhaus, wo es intubiert werden musste. Dort wurde ein Abstrich genommen und das Influenzavirus A(H9N2) nachgewiesen. Das Kind sei am 1. Mai mit einer Sauerstoffzufuhr aus der Klinik entlassen worden.

Ansteckung wahrscheinlich bei Geflügel

Das Kind hatte zu Hause und an seinem Wohnort Kontakt zu Hühnern. Vogelgrippe wird oft von Hühnern übertragen, die sich bei Wildtieren angesteckt haben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist höchst selten. Andere Personen aus dem Umfeld des Kindes hätten keine Anzeichen einer Infektion gezeigt.

Der Fall ist die zweite der WHO gemeldete Infektion mit dem Virus-Subtyp A(H9N2) in Indien. Der erste trat 2019 auf. Weitere könnten folgen, da der Subtyp in mehreren Regionen einer der häufigsten Vogelgrippeviren sei, die unter Geflügel weitergegeben werden.

Eine Vogelgrippe-Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Deshalb wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, die im Fall einer Pandemie schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden können.

Die WHO ruft Länder auf, ständig wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen. Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, aber als gering ein. Es werde nur mit geringer Wahrscheinlichkeit von Mensch zu Mensch übertragen. (dpa)

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