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Die Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft, aufgenommen am 26.02.2014 in München.

© dpa/Rene Ruprecht

Tagesspiegel Plus

„Es hat ein Versagen gegeben“: Vom Skandalbetrieb zum Vorreiter? Neuer Fraunhofer-Präsident will aufräumen

Unter seinem Vorgänger Neugebauer ist die Fraunhofer-Gesellschaft ins Zwielicht geraten. Der neue Präsident Hanselka erklärt im Interview, wie er eine Reform der Governance voranbringen will.

Stand:

Herr Hanselka, am 13. Juni steht die erste große Bewährungsprobe für Sie als Fraunhofer-Präsident an. Eine maßgeblich von Ihnen erarbeitete Governance-Reform wird der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Intern verkünden Sie: „Fraunhofer geht mit dieser Reform einmal mehr voran.“ Angesichts des mutmaßlichen Kontrollversagens in der Affäre um Ihren Vorgänger Reimund Neugebauer das notwendige Aufräumen gleich zur Vorreiterschaft zu erklären, ist das nur forsch oder schon frech?
Ich möchte nicht ins Detail gehen, was die Zeit vor meinem Amtsantritt angeht. Aber ja, es hat ein Versagen gegeben. Der Senat hatte bisher eine Beratungsfunktion und noch keine umfassende Aufsichtsfunktion, er muss als Aufsichtsgremium aber auch die operativen Geschäfte des Vorstands effektiv überwachen. In der noch gültigen Satzung ist diese Überwachungsfunktion mit entsprechendem Instrumentarium nicht hinterlegt. Diese Governance-Strukturen haben lange gewirkt, ohne dass es „gestört“ hätte. Das geht bis zu dem Punkt gut, an dem es zu Konflikten oder Verstößen kommt.

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