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Lehrkräfte dringend gesucht.

© Marijan Murat/dpa

Probleme beim Quereinstieg: Weniger Studierende in Berlin satteln auf Lehramt um

Nach dem Bachelor ins Lehramtsstudium quereinsteigen – das wollen in Berlin weniger Studierende. Studienplätze bleiben trotz Lehrkräftemangels frei.

Für den Quereinstieg ins Lehramtsstudium sinkt die Zahl der Interessierten: Das lässt sich an den Bewerbungs- und Studierendenzahlen der Berliner Universitäten ablesen. Für die sogenannten Q-Masterstudiengänge, die einen Lehramtsabschluss auch den Bachelorabsolventen ermöglichen, die das nicht im Bachelor studiert haben, gingen im vergangenen Jahr die Bewerbungen um ein Viertel zurück.

Bekamen die Unis für die zahlreichen Angebote im Jahr 2020 noch 420 Bewerbungen, waren es 2021 noch 313. Ebenso ging die Zahl derjenigen zurück, die im Master in den Quereinstiegs-Fächern begannen: von 248 auf 173. Immerhin lag das Niveau 2021 noch über dem von 2019. Das geht aus einer Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse hervor.

Die Unis haben seit 2016 sukzessive Studiengänge aufgebaut, die nach dem Bachelor den Seiteneinstieg ins Lehramt ermöglichen. Bitter vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels dürfte sein, dass es 2021 mit 200 Studienplätzen so viele wie noch nie zuvor gab (2020: 174) – die angebotenen Kapazitäten aber gar nicht komplett ausgeschöpft wurden.

Insgesamt sind aktuell 484 Studierende in den verschiedenen Q-Master-Studiengängen eingeschrieben, mehr als die Hälfte davon an der Humboldt-Universität für das Grundschullehramt.

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Besonders auffällig ist der Rückgang an der Freien Universität im Quereinstiegsmaster für die Sekundarschulen und Gymnasien: Hier begannen nur 28 Studierende, im Jahr zuvor waren es noch 64.

Stipendien werden nicht ausgeschöpft

Etwas schwächer war der Rückgang beim Quereinstieg für die Grundschule an der HU, aber auch dort ließ der Andrang etwas nach. Die FU startet ihre Q-Studiengang für das Grundschullehramt erst in diesem Wintersemester.

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Luft nach oben bleibt auch bei der Vergabe des Berliner Lehramtsstipendiums, das 2018/19 für Q-Master-Studierende eingeführt wurde. Nur in einem Jahr – 2020 – wurden die zur Verfügung stehenden Mittel für 100 Stipendienplätze voll ausgeschöpft. 2021 lag die Quote bei 69 Prozent.

Adrian Grasse von der CDU nannte die Zahlen „bedauerlich“: „Hier muss sowohl den Ursachen auf den Grund gegangen, als auch mit gezielten Maßnahmen gegengesteuert werden.“

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