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„Wer als Kind nie gestürzt ist, dem fehlt diese Erfahrung“: Wie Eltern mit Überbehütung die Entwicklung bremsen
Zu viel Schutz kann Selbstständigkeit, Eigeninitiative und soziale Kompetenzen bremsen. Ein Experte erklärt, warum kleine Rückschläge und Grenzen für Kinder wichtiger sind als perfekte Erziehung.
Stand:
Früher gehörten die Nachmittage den Kindern. Schulranzen in die Ecke, raus auf die Straße, Freunde treffen. Zeit für Unsinn, Langeweile und kleine Abenteuer. Für Mia ist das kaum vorstellbar. Sobald die Elfjährige nach Hause kommt, wartet ein Stapel Hausaufgaben – ein Elternteil daneben, der erklärt, verbessert und antreibt.
Kaum ist sie fertig, geht es weiter: Um 15 Uhr Klavierunterricht, danach kurz durchatmen, bevor um 18 Uhr das Volleyballtraining beginnt. Die übrigen Tage sehen ähnlich aus: Schwimmen, Ergotherapie, Arzttermine – irgendwas steht immer auf dem Plan.

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Mias Woche ist minutiös organisiert. Ihre Eltern strukturieren jeden Schritt, entscheiden, wann und wo sie welche Freundin trifft, und versuchen, sie gegen alle potenziellen Gefahren abzuschirmen – draußen wie online. Was früher selbstverständlicher Freiraum war, ist heute weitgehend verschwunden. Zwischen all den Terminen bleiben nur kurze Pausen, kaum Zeit, um einfach mal nichts zu tun oder das zu machen, worauf sie Lust hat.
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