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Billig und gefährlich - Crack verschafft einen schnellen Rausch (Symbolbild)

© Boris Roessler/dpa

„Wir erleben eine Kokainschwemme“: Crack laut Experte in vielen Großstädten angekommen

Crack bestimmt in immer mehr Städten das Erscheinungsbild. Die Droge gilt als besonders gefährlich. Was sind mögliche Lösungen?

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Die Droge Crack hat sich nach Einschätzung eines Experten in den vergangenen Jahren in deutschen Großstädten massiv verbreitet. „Man kann sagen, dass Crack in fast jeder größeren Großstadt in Deutschland angekommen ist. Und das ist sehr besorgniserregend“, sagt Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences.

Bis vor mehreren Jahren habe es eigentlich nur in Frankfurt, Hamburg und Hannover eine Szene gegeben. Das sei lokal begrenzt gewesen. „Doch seit sieben, acht Jahren merken wir in vielen anderen Städten, dass der Crack-Konsum dort Einzug gehalten hat, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität“, sagt der Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung – sei es in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Bremen, Berlin oder München. 

„Wir erleben eine Kokainschwemme“

Das mache sich dann auch im Erscheinungsbild der Städte bemerkbar: „Es bilden sich wieder offene Szenen mit großen Verelendungserscheinungen. Das ist vielerorts nicht mehr zu übersehen.“ So gilt Crack etwa im Frankfurter Bahnhofsviertel als dominierende Droge. 

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Dass Crack so verbreitet ist, habe auch mit dem riesigen Angebot zu tun. „Wir erleben eine Kokainschwemme“, so der Experte. Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr rund 43 Tonnen Kokain sichergestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. 

Crack ist vermischtes aufgekochtes Kokain, das man rauchen kann – und das extrem schnell aufputscht. Auch weil die Droge schnell süchtig macht, gilt sie als besonders gefährlich. 

Crack hat enormes Suchtpotenzial

„Es ist eine Potenzierung des Kokainrauschs. Die Droge hat ein enormes Suchtpotenzial – und das macht sie so gefährlich“, sagt Stöver. Nach seiner Ansicht müssen in mehr Städten Drogenkonsumräume eingerichtet werden. „Die Szene muss überdacht und Hilfsangebote müssen geschafft werden.“ Es sei das Wichtigste, einen Kontakt zu den Menschen zu finden. 

Unter dem Titel „Crackkonsum in den Städten – Herausforderungen für Konsumierende, Kommunen, Drogenhilfe und Medizin/Psychiatrie“ findet an diesem Mittwoch (20. November) an der Frankfurt University of Applied Sciences eine Fachtagung statt. Erwartet werden etwa der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, Mitarbeitende von Drogenhilfen sowie Vertreter aus der Wissenschaft. (dpa)

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