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Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) in einer Petrischale. Die Insekten können den Zika-Virus übertragen.

© Felipe Dana/AP/dpa

Zwei Infizierte in Frankreich: Zika erstmals in Europa auf Menschen übertragen

Beide mit dem Virus angesteckte Personen sind inzwischen genesen. Die Behörden halten weitere Übertragungen für unwahrscheinlich – vorerst.

Wohl erstmals in Europa haben sich zwei Menschen mit Zika-Viren angesteckt. Im südfranzösischen Département Var habe es zwei Infizierte gegeben, die sich nicht bei Reisen angesteckt haben können, berichteten französische Medien am Mittwoch unter Berufung auf Behördenangaben. Beide seien inzwischen genesen. Nun werde untersucht, ob es noch weitere Fälle gegeben habe.

Beide Infektionen seien im August in kurzem zeitlichen Abstand in der Hafenstadt Hyères aufgetreten, hieß es von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC. Nach Kenntnisstand der Behörde handelt es sich um die europaweit ersten dokumentierten Übertragungen des Zika-Virus durch hier lebende Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus).

Mit den fallenden Temperaturen des beginnenden Herbstes verschlechterten sich die Bedingungen für die Mücken und weitere Übertragungen würden vorerst unwahrscheinlicher, hieß es. Das Risiko für die Bevölkerung, auch für Schwangere und deren ungeborene Kinder, werde als gering eingeschätzt. Ebenfalls sei es unwahrscheinlich, dass Reisende sich in dem Gebiet infizieren und das Virus in ihr Heimatland einschleppen.

Gefahr bei Infektion in der Schwangerschaft

Zika wird über Stiche von Aedes-Stechmücken – neben A. albopictus etwa auch A. aegypti – übertragen. Das Virus wurde erstmals vor etwa 70 Jahren in Rhesus-Affen im Zika-Wald in Uganda gefunden. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion unauffällig. Fieber, Kopfschmerzen und Hautrötungen können Symptome sein.

Schwere Folgen können unter anderem auftreten, wenn sich Frauen früh in der Schwangerschaft mit Zika infizieren. Bei den Säuglingen kann es dann zur sogenannten Mikrozephalie kommen, einer Hirn- und Schädelfehlbildung. Von 2015 an traten Tausende solcher Fehlbildungen in Brasilien auf, als es dort zu einer Zika-Epidemie kam.

Daraufhin hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Februar 2016 eine "Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen. Brasilien schickte Zehntausende Soldaten in den Kampf gegen Mücken. Auch andere Länder der Region waren betroffen. (dpa, fsch)

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