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Zugunglück bei Riedlingen: Hätten Sicherheitssysteme Leben retten können?
Der Zugunfall bei Riedlingen zeigt, wie Starkregen und instabile Böschungen zur tödlichen Gefahr werden. Mit dem Klimawandel steigt auch das Risiko für Bahnstrecken. Was Forscher empfehlen.
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Ein Hangrutsch infolge von Starkregen war offenbar die Ursache für das schwere Zugunglück bei Riedlingen in Baden-Württemberg, bei dem am Sonntag drei Menschen ums Leben kamen und mindestens 41 weitere verletzt wurden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Regionalexpress der Linie RE 55, der von Sigmaringen nach Ulm unterwegs war, entgleist, nachdem er eine mit Matsch und Geröll bedeckte Stelle passiert hatte.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft brachte ein übergelaufener Abwasserschacht die Böschung zum Abrutschen – das führte zur Entgleisung. Auch Ugur Öztürk, vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien, hält das für plausibel. Besonders in sehr kurzer Zeit fallender Starkregen, der laut mehreren Studien in Deutschland infolge des Klimawandels zugenommen hat, könne ein möglicher Auslöser für solche Ereignisse sein.
Besonders gefährlich wird es, wenn der Boden bereits durch vorherigen Regen durchnässt ist. „Dann ist der Boden wie ein nasser Pudding“, erklärt Öztürk. Das Wasser dringt in den Untergrund ein und erhöht dort den Druck zwischen den Bodenpartikeln.
Klimawandel erhöht Risiko
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