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Boote fahren am Abend des 22.08.2015 in Berlin im Licht der untergehenden Sonne auf dem Wannsee. Foto: Paul Zinken/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Paul Zinken

25 Jahre „Willkommen in Berlin“: Selbsthilfe für Diplomaten feiert Jubiläum am Wannsee

Der Diplomatenclub beim Auswärtigen Amt wurde 1999 gegründet und bringt seither Menschen aus aller Welt zusammen. Zum Jubiläum gab es eine Party am Wannsee.

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Wiedersehen am Wannsee, wo sich Berlin mit weitem Horizont von seiner schönen Seite zeigt. Dorthin, ins Veranstaltungszentrum der Sparkasse, hatte das Präsidium des Diplomatenclubs beim Auswärtigen Amt „Willkommen in Berlin“ (WiB) zur festlichen Sommerparty aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums geladen.

Beim Rückblick, den die aktuelle Präsidentin, Katja Heusel, in die Anfangsjahre richtete, wurde deutlich, dass man damals die Arbeit des Clubs „visionär“ hätte nennen können. Im Jahr des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin schien die Welt vergleichsweise noch in Ordnung.

Ihre Aufgabe ist heute wichtiger denn je.

Staatssekretärin Susanne Baumann zum Jubiläum

Es ging darum, den Partnern der hier stationierten Diplomaten dabei zu helfen, rasch heimisch zu werden und in verschiedenen Interessengruppen mit den Berliner Mitgliedern und Angehörigen aus anderen Ländern zusammenkommen, um neue Freundschaften zu knüpfen.

Erinnerungen austauschen: Am Wannsee feierten (v.l.) WiB-Präsidentin Katja Heusel, Staatssekretärin Susanne Baumann und der Geschäftsführer des Sparkassenverbandes, Kai Uwe Peter, mit Diplomaten und ihren Angehörigen.

© WIB

Als Schirmherrin des Clubs schaute die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Susanne Baumann, zurück auf das, was seit der Gründung geschah: Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Folgen des Klimawandels, die Migrationskrise und die Pandemie. „Ihre Aufgabe ist heute wichtiger denn je“, lautete der Schluss, den sie für die Clubmitglieder daraus zog.  

Der Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Berlin, Kai Uwe Peter, eröffnete die Veranstaltung mit einem Witz, der bei in Deutschland stationierten Diplomaten zu allen Zeiten gut ankommt. Hätte er geahnt, dass eine Rede erwartet würde, hätte er einen dreistündigen Vortrag vorbereitet, sagte er, nachdem er als erster Redner des Abends vorgestellt worden war.

Er beließ es dann dabei, das Festgelände als einen „Ort der Diversität, Freundschaft und Freiheit“ vorzustellen. Neben einem musikalischen Auftritt mit Svetlana Lundgren am Klavier und Peter Lange am Cello gab es im Laufe des Abends bei auffrischendem Wind auch eine Modenschau mit schlanken, langen Spitzenroben aus der neuen Kollektion „Roses“ von Lana Mueller.

136
Veranstaltungen gaben im laufenden Clubjahr bereits Gelegenheit, neue Freunde zu finden.

Zwölf Präsidien hat der Club seit seiner Gründung gezählt, zahlreiche Ex-Präsidentinnen sammelten sich mit Blumensträußen in der Hand zum historischen Foto.

Da wurden auch Erinnerungen wach an den ersten runden Geburtstag in Berlin. Als der Club 10 Jahre alt wurde, führte Gisela von der Planitz als Präsidentin Regie. Die Auseinandersetzungen, die am Anfang die Verschmelzung des Bonner Clubs mit dem Berliner Pendant schwierig gemacht hatten, waren da schon geglättet. Überwältigend war trotz der Finanzkrise das Interesse der Sponsoren, bei der Feier dabei zu sein.

„Häkelclub“? Immer mehr Männer sind dabei

Beim Willkommen-Club erfahren Partner und Angehörige ganz praktische Hilfe beim Einleben in Berlin. Welche Schule ist gut für die Kinder? Wo finde ich den richtigen Arzt?

Die Partner der fürs Auswärtige Amt tätigen Diplomaten kennen die vielen Probleme genau, mit denen man an einem neuen Ort, dessen Sprache man vielleicht nicht mal beherrscht, konfrontiert ist. Während der Club zu Bonner Zeiten noch den Spitznamen „Häkelclub“ trug, hat sich das Bild der Mitglieder in den letzten 25 Jahren geändert, da die Zahl der Männer unter den Partnern stetig gewachsen ist.

Bis zu 150 Aktivitäten werden jährlich für die Diplomaten und ihre Angehörigen geboten. Im Jubiläumsjahr zählte Katja Heusel bislang stolz 136 Veranstaltungen, die den Club zu „einem pulsierenden Treffpunkt“ für Menschen aus aller Welt gemacht haben. Auch eine Stippvisite im Bundesrat zählt dazu.

Längst hat der Berliner Club Nachahmer gefunden in anderen Ländern. In einer von Konflikten geprägten Welt findet hier abseits vom Scheinwerferlicht konkrete Friedensarbeit statt.

Menschen, die sich kennenlernen und gemeinsam Sprachen lernen, kochen oder Konzerte besuchen, freunden sich an und verstehen die jeweils andere Sichtweise besser. Und in Diplomatenkreisen können sie dieses Verständnis auch weitertragen.

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