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Der Gasspeicher im Österreichischen Haidach

© Imago/Stringer

Update

„Beschluss ist rechtskräftig": Österreich zapft den für Bayern wichtigen Gasspeicher ab August an

Der Gasspeicher im österreichischen Haidach bei Salzburg versorgt bisher ausschließlich Bayern. Das wird sich bereits kommende Woche ändern.

Österreich lässt von kommender Woche an den teilweise ungenutzten Gasspeicher Haidach an der bayerischen Grenze befüllen. Der russische Erdgasriese Gazprom, dem ein Teil der riesigen unterirdischen Lagerstätte nördlich von Salzburg gehört, hatte Haidach zuletzt nicht mehr genutzt.

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Die Regulierungsbehörde E-Control habe nun den Mitbetreiber RAG Austria damit beauftragt, einen Teil der Speicherkapazitäten - insgesamt 14 Terawattstunden (TWh) Arbeitsgas-Volumen - zu vermarkten, teilte das österreichische Umwelt- und Energieministerium am Dienstag in Wien mit. Das entspricht zwei Dritteln der Kapazität von Haidach. Es sei zu erwarten, dass die Kunden am 1. August mit der Einspeicherung von Gas begännen.

„Volle Speicher sind unsere Versicherung für den kommenden Winter“, erklärte Ministerin Leonore Gewessler. „Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass auch alle Speicher in Österreich befüllt werden.“ Die Befüllung von Haidach trage maßgeblich zur Erreichung des österreichischen Speicherziels bei.

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„Wir haben beschlossen, dass alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an unser Netz angeschlossen werden müssen“, zitierte die Zeitung die österreichische Klimaschutz- und Energieministerin Leonore Gewessler zuvor. „Dieser Beschluss ist rechtskräftig“, sagte sie.

Betreiber, die ihre Kapazität nicht nutzen, verlieren demnach ihren Zugriff. Der Gasspeicher Haidach ist ein Gemeinschaftsprojekt der RAG Austria mit den Gazprom-Töchtern Astora und GSA sowie dem deutschen Gashändler Wingas.

Österreich in hohem Maße von russischem Gas abhängig

Österreich ist in hohem Maße abhängig von russischen Energieimporten und steht deshalb wie Deutschland angesichts ausbleibender Gaslieferungen stark unter Druck. Im Zuge der gedrosselten russischen Gaslieferungen hatte Österreich bereits im Juni beschlossen, ein abgeschaltetes Kohlekraftwerk zu reaktivieren. Auch Importe über Terminals zur Anlandung von Flüssiggas an den deutschen Küsten werden erwogen.

Bereits vergangene Woche erklärte Österreichs Energieministerin im Interview mit dem „Tagesspiegel“, man könne die aktuelle Gas-Krise nur meistern, „wenn wir solidarisch sind“.

Österreich sei auf Leitungskapazitäten angewiesen, „damit wir über andere Länder mit Gas versorgt werden“. Österreich habe dafür große Speicher, andere Länder wiederum gar keine, sie seien auf ihr Land angewiesen.

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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger reagierte unterdessen gelassen auf die Ankündigung Österreichs. „Wichtig ist, dass der Speicher jetzt endlich schnell gefüllt wird“, sagte der Freie-Wähler-Chef dem „BR“

Für das Vorgehen des Nachbarlandes zeigte er Verständnis. Wir sitzen aber ohnehin europaweit in einem Boot was die Gasversorgung betrifft und müssen uns gegenseitig unterstützen", erklärte er. (AFP/Tsp)

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