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ARCHIV - 13.11.2013, Thüringen, Jena: Ein Bauhelm hängt an Fundament-Stangen auf einer Baustelle. In Mecklenburg-Vorpommern fehlt es an Bauingenieur. Die Bemühungen der Landesregierung, mit einem erweiterten Studienangebot mehr junge Menschen für ein Bauingenieur-Studium zu gewinnen, scheinen erste Früchte zu tragen.
(zu dpa-lmv: «Neues Ausbildungskonzept sorgt für mehr Bauingenieur-Studenten in MV») Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Bodo Schackow/dpa-Zentralbild

400.000 neue Wohnungen wohl erst ab 2024: Geywitz hält Wohnungsbauziel für nicht mehr erreichbar

Aufgrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum rief die Bundesregierung das jährliche Neubauziel von 400.000 Wohnungen aus. Doch die Bauministerin hält das nun für unrealistisch.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hält das von der Regierung ausgegebene Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr erst ab 2024 für realistisch erreichbar. „Ich gehe nicht davon aus, dass die Zahl von 400.000 Wohnungen in den Jahren 2022 und 2023 erreichbar ist“, sagte sie in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Portal „Web.de News“.

„Unser Ziel ist aber, durch Vorfertigung und Digitalisierung 2024 und 2025 an diese Zahl heranzukommen“, erklärte die Bauministerin weiter. Die Politikerin verwies dabei auf die verschlechterten Rahmenbedingungen durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der zu steigenden Zinsen sowie Lieferengpässen geführt habe.

Zudem sprach Geywitz von einem strukturellen Problem, „bei dem mehr Milliarden für den Wohnungsbau allein nicht helfen“. Die Bauindustrie sei in den vergangenen Jahren stark ausgelastet gewesen.

„Wir brauchen eine stärkere Digitalisierung der Baubranche und mehr industrielle Vorfertigung, wie man sie schon aus dem Autobau kennt“, sagte die SPD-Politikerin und fügte hinzu: „Wir brauchen natürlich auch mehr Fachkräfte.“

Geywitz erklärte zudem, dass die endgültige Fertigstellungsstatistik für 2022 erst im Mai vorliegen werden. Sie rechne allerdings nicht damit, dass die angepeilte Zielmarke erreicht worden sei. Auch im laufenden Jahr werde dies nach ihrer Einschätzung noch nicht möglich sein. Für die Zukunft will die Ministerin daran aber festhalten.

Angesichts eines insbesondere in den Großstädten zunehmend angespannten Wohnungsmarkts möchte die Bundesregierung erreichen, dass in Deutschland jährlich 400.000 neue Wohnungen gebaut werden.

Es gibt aber starke Zweifel daran, dass dieses Ziel in absehbarer Zeit erreicht werden kann. So hatte der Bundesverbands der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) vor einigen Tagen eine Einschätzung veröffentlicht, derzufolge zumindest mittelfristig nur der Bau von 200.000 Wohnungen jährlich realistisch ist. (AFP, epd)

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