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Australiens Verteidigungsministerium hat angeordnet, chinesische Sicherheitskameras in Regierungsgebäuden zu entfernen.

© AFP / WILLIAM WEST

Angst vor Spionage: Australien entfernt chinesische Sicherheitskameras

Eine Untersuchung fand über 900 chinesische Geräte in fast allen australischen Ministerien. Und zwar von Herstellern, die in Teilen der Kommunistischen Partei gehören.

Stand:

Die Bedenken vor chinesischer Spionage wachsen: Australien will chinesische Überwachungskameras aus seinen Militäranlagen und mehreren Ministerien abbauen lassen. Das sagte Verteidigungsminister Richard Marles dem australischen Sender ABC. Eine vom Oppositionspolitiker und Schattenminister für Cybersicherheit, James Paterson, veranlasste Untersuchung hatte vorher mindestens 913 Kameras, Gegensprechanlagen und Videoaufnahmegeräte aus chinesischer Herstellung gefunden – und zwar in fast allen Ministerien.

„Wo diese Kameras gefunden werden, werden sie entfernt“, erklärte Marles. Hintergrund der Entscheidung ist die Sorge, dass Peking auf die Daten der Geräte zugreifen könne. Die Hersteller Hikvision und Dahua gehören in Teilen der Kommunistischen Partei.

Australien orientiert sich damit an den USA und Großbritannien, die bereits im November die Installation von Geräten einiger chinesischer Unternehmen untersagt hatten. Begründung: Sie stellen ein „inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit“ dar, hieß es damals.

Das chinesische Außenministerium bewertete die Entscheidung Australiens derweil als Diskriminierung. Sprecherin Mao Ning sprach von „unrechtmäßigen Praktiken“. Zuletzt hatten sich beide Länder, gerade in Sachen Handelsbeziehung, eigentlich wieder angenähert.

Nachdem das US-Militär vergangene Woche einen mutmaßlichen Spionageballon aus China abgeschossen hatte, machen sich nun auch andere Länder Sorge um mögliche chinesische Spionagetätigkeiten. Auch über Lateinamerika war am Freitag ein Ballon entdeckt worden, zu dem sich die Regierung in Peking sogar bekannte. Ihrer Erklärung zufolge handele es sich dabei allerdings um ein ziviles Luftschiff, das vom Kurs abgekommen sei.

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