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Ein Mitarbeiter einer für das ZDF tätigen Produktionsfirma ist nach Angaben des Senders im Gazastreifen bei einem israelischen Raketenangriff getötet worden.

© REUTERS/Mahmoud Issa

„Es ist nicht hinnehmbar“: Mitarbeiter von ZDF-Partnerfirma offenbar bei israelischem Raketenangriff in Gaza getötet

Eine israelische Rakete schlägt im Standort einer Produktionsfirma in Deir al-Balah ein. Zwei Menschen sollen dabei gestorben sein – ein Ingenieur und ein achtjähriges Kind. Das ZDF arbeitet schon länger mit der Firma zusammen.

Stand:

Ein Mitarbeiter einer für das ZDF tätigen Produktionsfirma ist nach Angaben des Senders im Gazastreifen bei einem israelischen Raketenangriff getötet worden.

Am Sonntagnachmittag seien „unsere palästinensischen Kollegen von der Palestine Media Production (PMP) an ihrem Standort in Deir al-Balah“ von einer Rakete getroffen worden, berichtete ZDF-Korrespondent Thomas Reichart aus dem Studio in Israel. Dabei seien ein Ingenieur der Firma und der achtjährige Sohn eines anderen Mitarbeiters getötet worden. Ein PMP-Journalist sei bei dem Angriff verletzt worden.

Auf Nachfrage bei der israelischen Armee, warum der Angriff erfolgt sei, habe diese geantwortet, der Vorfall werde geprüft. Auf Bildern ist nach ZDF-Angaben zu sehen, dass auch der Übertragungswagen sowie Teamfahrzeuge zerstört wurden. Überlebende hätten berichtet, dass es keine Vorwarnung gegeben habe. Das ZDF arbeite seit Jahrzehnten mit PMP zusammen.

Gazastreifen gilt als gefährlichster Einsatzort für Journalisten

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärte: „Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien, denen wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden.“

Der Gazastreifen gilt derzeit als der weltweit gefährlichste Einsatzort für Journalistinnen und Journalisten. Die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats für freie Meinungsäußerung, Irene Khan, hatte Mitte September die Zahl der seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Gaza-Krieg getöteten Reporterinnen und Reporter mit 252 angegeben.

Die mühsam vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas war am Sonntag stark unter Druck geraten. Israel meldete Angriffe auf seine Truppen im Süden des Gazastreifens, bei denen zwei Soldaten getötet worden seien. Die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach eigenen Angaben Dutzende Stellungen der Hamas in verschiedenen Gebieten des Küstenstreifens. Insgesamt wurden nach Angaben mehrerer Krankenhäuser 44 Palästinenser getötet. (dpa)

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