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Demonstranten bei einer Protestkundgebung vor dem Bundestag.

© REUTERS/Christian Mang

Ukraine, USA, Meinungsfreiheit: Wo sich die Ansichten von AfD-Wählern und Unionsanhängern unterscheiden

Die AfD liegt in Umfragen weiter vorn. Bei Ansichten zu internationalen Themen haben ihre Wähler allerdings weniger Schnittmengen mit Unionsanhängern als diese mit SPD-Wählern.

Stand:

Die AfD bleibt in Umfragen stärkste Partei. 26 Prozent derjenigen, die sich an einer Bundestagswahl beteiligen wollen, würden die Partei wählen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa. Bei einer Wahlbereitschaft von 74 Prozent entspricht das einem Anteil von 19 Prozent aller Wahlberechtigten.

Hinter der AfD folgt die Union mit 25 Prozent, die SPD mit 14 Prozent, die Grünen erreichen 12 Prozent und die Linke 11 Prozent. Das BSW und die FDP kommen jeweils nur auf drei Prozent.

Die inhaltliche Kluft zwischen den Anhängern der AfD und der Mehrheit des Volkes, die die Partei nach eigenen Worten gerne vertritt, ist aber vor allem bei internationalen Themen groß. Auch eine „Mitte-Rechts-Mehrheit“ lässt sich laut Forsa nicht erkennen, da sich die Anhänger von Union und AfD bei zentralen globalen Fragen in ihren Ansichten und Bewertungen kaum überschneiden.

Demnach teilen CDU/CSU-Anhänger in ihren Ansichten mehr Gemeinsamkeiten mit Anhängern von SPD, Grünen und Linke als mit denen der AfD. Das zeigt sich etwa in mehreren Beispielen der aktuellen Studie zur Außenpolitik „The Berlin Pulse“ der Körber-Stiftung, durchgeführt von Forsa.

Mehrheit für militärische Unterstützung der Ukraine

Bei der Frage nach militärischer Unterstützung für die Ukraine befürworten zwischen 66 und 90 Prozent der Anhänger von CDU, CSU, SPD, Grünen und Linke diese Hilfe. Unter AfD-Anhängern liegt die Zustimmung dagegen nur bei 19 Prozent.

Auch bei einer möglichen europäischen Friedenstruppe in der Ukraine zeigt sich dieses Muster: Zwischen 66 und 84 Prozent der Anhänger der demokratischen Parteien befürworten eine deutsche Beteiligung mit eigenen Soldaten. Bei AfD-Anhängern sind es nur 17 Prozent.

Ein stärkeres deutsches Engagement bei internationalen Krisen befürwortet eine große Mehrheit der Anhänger von Union (61 Prozent), SPD (65 Prozent), Grünen (80 Prozent) und Linken (65 Prozent) – bei der AfD nur eine kleine Minderheit von zehn Prozent.

Bei globalen Problemen sollte Deutschland nach Ansicht von 65 bis 90 Prozent der Anhänger der demokratischen Parteien Kompromisse eingehen und eigene Interessen auch zurückstellen.

AfD-Anhänger sehen das anders: 65 Prozent meinen, Deutschland solle vorwiegend auf seinen eigenen Interessen bestehen – auch wenn das eine Einigung mit anderen Ländern verhindert.

Wer hat Angst vor Trump und Putin?

Rund drei Viertel oder mehr Anhänger von Union, SPD, Grünen und Linke sind überzeugt, dass Menschen in Deutschland ihre Meinung frei äußern können – auch unpopuläre. 87 Prozent der AfD-Anhänger glauben dagegen, dass Menschen hier ihre Meinung nicht frei äußern würden.

Bei der Beurteilung der USA dreht sich das Bild um: Nur 12 bis 26 Prozent der Anhänger der demokratischen Parteien sehen dort Meinungsfreiheit gegeben, aber 57 Prozent der AfD-Anhänger.

Auch die Versuche Russlands, die öffentliche Meinung in Deutschland zu beeinflussen, werden unterschiedlich bewertet. Den Anhängern der demokratischen Parteien bereiten sie mehrheitlich große Sorgen: 59 Prozent bei der Linke, 71 Prozent bei der Union, 72 Prozent bei der SPD und 85 Prozent bei den Grünen. Unter AfD-Anhängern äußern nur 20 Prozent diese Sorge. (Tsp)

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