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Landtagsbeschluss: Imker und ihre Produkte sollen geschützt und gefördert werden.

© imago/Mint Images/imago stock&people

Importkontrollen bei Honig: Brandenburg will heimische Imker stärken

Import-Honig zu niedrigen Preisen macht Brandenburger Imkern das Leben schwer. Der Landtag beschloss nun, den heimischen Markt besser zu unterstützen. Auch das Institut für Bienenkunde soll abgesichert werden.

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Brandenburgs Koalition will die Imker des Landes stärken. Der Landtag beschloss auf Antrag von BSW und SPD, die Importkontrollen beim Honig „konsequent durchzuführen und weiter zu verbessern“. Zudem soll die Arbeit des Länderinstituts für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (Oberhavel) finanziell abgesichert werden.

„Regionale Imker stehen seit einigen Jahren unter Druck“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Martina Maxi Schmidt in der Debatte. Im Handel gebe es große Mengen importierten Honigs zu sehr niedrigen Preisen. Zudem gebe es Hinweise auf Verfälschungen der Produkte. Schmidt begrüßte die neuen EU-Regeln zur Herkunftskennzeichnung des Honigs. „Das gibt Verbrauchern eine bessere Orientierung darüber, woher ihr Honig stammt“, sagte Schmidt. „Die Nachverfolgbarkeit ist wichtig, hilft aber nur wenn sie durch Kontrollen ergänzt wird.“

Warnung vor dem Mercosur-Handelsabkommen

Der BSW-Abgeordnete Gunnar Lehmann warnte vor dem EU-Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, das ein zollfreies Kontingent für Honig von mehreren zehntausend Tonnen enthalte. Bereits heute würden die Importpreise für Honig unter den Produktionskosten in der EU liegen. „Eine bessere Kennzeichnung von Honig wird Lebensmittelbetrug nicht verhindern“, sagte Lehmann. Kontrollen könnten das aber einschränken. „Wir werden im Rahmen der Haushaltsberatungen über eine Stärkung der Lebensmittelüberwachung beraten müssen.“

Diese Kontrollen sind ein wichtiger Baustein für die Sicherheit und die Authentizität des im Markt befindlichen Honigs.

Hanka Mittelstädt (SPD), Brandenburger Agrarministerin

Für die AfD sprach der Abgeordnete Fabian Jank dagegen von einem „Schaufensterantrag“. Seine Fraktion enthielt sich deswegen in der Abstimmung. Der CDU-Abgeordnete Julian Brüning nannte die Debatte hingegen überfällig. Das von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Berlin gemeinsam getragene Länderinstitut für Bienenkunde werde – abgesehen von Brandenburg – aber von den übrigen Bundesländern lediglich mit Projektmitteln finanziert. Hier hätte man sich mehr Einsatz gewünscht.

Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) begrüßte, dass die EU-Honigrichtlinie ab Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden soll. Dann müsse die Herkunft des Honigs auf der Verpackung angegeben werden. Derzeit werde Honig stichprobenartig überprüft.

Vergebliche Ländergespräche über Institut für Bienenkunde

„Diese Kontrollen sind ein wichtiger Baustein für die Sicherheit und die Authentizität des im Markt befindlichen Honigs“, sagte Mittelstädt. Das Länderinstitut für Bienenkunde sei ein wichtiger Partner für Brandenburg. Bisher seien aber Gespräche mit den anderen beteiligten Ländern über eine institutionelle Förderung im Sande verlaufen.

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