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Für die Strecke von Wannsee bis City West: Radschnellweg startet erstmals in ein Planfeststellungsverfahren
Erstmals soll ein Radschnellweg in Berlin jetzt in einem Planfeststellungsverfahren genehmigt werden. Bis zur Genehmigung werden wohl zwei Jahre ins Land gehen – mindestens.
Stand:
Die erste Berliner Radschnellverbindung ist in das Planfeststellungsverfahren gestartet. Am 17. Dezember 2025 hat die landeseigene infraVelo GmbH die Planunterlagen für die Radschnellverbindung RSV 3 „Königsweg – Kronprinzessinnenweg“ bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen eingereicht.
Damit beginnt erstmals in Berlin ein Planfeststellungsverfahren für eine Radschnellstrecke – den höchsten Genehmigungsschritt für große Infrastrukturprojekte. Die rund 14 Kilometer lange Strecke führt vom Wannsee bis in die City West und verläuft durch die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf.
Etwa die Hälfte des Weges ist als vom Autoverkehr getrennter Sonderweg mit mindestens vier Metern Breite geplant. Weitere vier Kilometer sollen als Fahrradstraßen mit mindestens 4,5 Metern Breite entstehen. Entlang stark befahrener Straßen sollen die Radspuren je Fahrtrichtung mindestens drei Meter breit werden, um sicheres Überholen zu ermöglichen.
Radschnellverbindungen sollen eine schnelle, direkte und komfortable Verbindung zwischen den Außenbezirken und dem Zentrum schaffen. Laut Berliner Straßengesetz ist für solche Projekte ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Dabei werden die Unterlagen zunächst geprüft und anschließend öffentlich ausgelegt. Nach Möglichkeit werden Einwendungen, Stellungnahmen und Fachgutachten in einem Anhörungstermin behandelt, bevor die Planfeststellungsbehörde über die Genehmigung des Projekts entscheidet. Dieser Prozess soll mindestens anderthalb bis zwei Jahre dauern.
Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln des Landes Berlin und mit Unterstützung des Bundes im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung „Radschnellwege 2017–2030“.
Zwar gibt es schon jetzt eine autofreie Verbindung vom Grunewald nach Süden, doch die ist stellenweise zu schmal. Um den Radschnellweg Wirklichkeit werden zu lassen, müssten vermutlich Bäume gefällt werden – wogegen wiederum geklagt werden könnte. Damit gehen weitere Monate bis Jahre ins Land. Auch eine Brücke über die A100 ist nicht breit genug.
Einst hatte die Senatsverkehrsverwaltung, als sie noch von den Grünen geführt wurde, zehn Radschnellwege geplant. Neun davon fielen später Sparmaßnahmen der CDU zum Opfer. Die Strecke auf dem Kronprinzessinnenweg entlang der Avus war da bereits planerisch am weitesten gediehen.
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