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Die BSR hat für den Winterdienst 540 Räum- und Streufahrzeuge zur Verfügung.

© Christophe Gateau/dpa

13.000 Tonnen Salz und beheizte Weichen: Wie sich BVG und BSR für den Winter in Berlin wappnen

Noch sind die Temperaturen in Berlin kaum winterlich, doch BVG und BSR bereiten sich auf den Ernstfall vor. Für Grundstückseigentümer liefert die BSR wichtige Informationen.

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Die ersten frostigen Nächte und auch den ersten Schneefall gab es in dieser Winter-Saison bereits in der Hauptstadt – der Winterdienst der BSR war daher auch schon im Einsatz. Auch für die kommenden Aufgaben sieht sich das landeseigene Unternehmen gut gerüstet. 

Doch um welche Bereiche kümmert sich die BSR genau? In welcher Reihenfolge werden verschneite Straßen geräumt und gestreut? Und wann sind die Anwohner in der Pflicht? 

Die Winterdienst-Aufgaben der BSR

Das kommunale Unternehmen verantwortet den Winter­­dienst auf Fahr­bahnen einschließlich der Radfahrstreifen (circa 11.000 Ar­beits­­­­­kilometer) und auf etwa 59.000 Fußgänger­über­wegen. Hinzu kommen Rad­wege (etwa 1.200 Arbeitskilometer), rund 6300 Bus- und Straßenbahnhaltestellen sowie zwölf Plätze (darunter Alex­an­der­­platz, Pariser Platz, Breitscheidplatz) und sechs Fußgänger­zonen (darunter Rathaus­straße, Wilmersdorfer Straße, Altstadt Span­dau). 

Das Straßennetz hat die BSR in verschiedene Kategorien eingeteilt: Die Stadtautobahnen haben beim Winterdienst oberste Priorität. Den Hauptverkehrsstraßen und Straßen mit öffentlichem Personennahverkehr (etwa 3.600 Arbeitskilometer) kommt ebenfalls eine besondere Priorität zu, wie die BSR schreibt. Alle weiteren Straßen, sogenannte E2-Straßen, werden mit „nachrangiger Dringlichkeit“ bearbeitet. „Erst wenn die Abarbeitung von Stadt­autobahnen und E1-Straßen es zulässt, führt die BSR auf E2-Straßen Schnee­räumungen durch.“

Die Ausstattung

Für den Winterdienst hat die BSR eigenen Angaben zufolge 540 Räum- und Streufahrzeuge zur Verfügung. In den Streugutlagern des Unternehmens befinden sich zudem etwa 13.000 Tonnen Salz, 2.100 Kubikmeter Sole und 5.000 Tonnen Splitt. 

Je nach Priorität der Straßen werden unterschiedliche Mittel eingesetzt: Auf den Stadtautobahnen wird durchgängig mit Feuchtsalz gestreut oder Sole versprüht. Auf den Hauptverkehrsstraßen kommen diese Mittel punktuell zum Einsatz, in der Regel an Kreuzun­gen, Einmün­dungen, Haltestellen sowie besonderen Gefahren­stellen. Auf den Straßen mit geringer Verkehrsbedeutung ist der Einsatz von Auftaumitteln wie etwa Feuchtsalz in der Regel nicht erlaubt.

Das Winterdienst-Team

Rund 2.300 Beschäftigte sind für den Winterdienst bei der BSR im Einsatz. In der Regel sind die Beschäftigten in zwei Schich­ten unterwegs, bei extremen Wetterlagen auch in drei Schichten – dann also rund um die Uhr. Gefragt ist aber die Unterstützung aller Verkehrsteilnehmer: Sie sollten ihr Verhalten „der jeweiligen Witterung an­passen, den Winterdienst­fahrzeugen ein zügiges Durchkommen ermög­lichen und allgemein gegenseitige Rücksichtnahme walten lassen“, wie die BSR auf ihrer Webseite schreibt. 

Die Aufgaben der Anlieger und Grundstückseigentümer

Für den Winterdienst auf Gehwegen sind grundsätzlich die jeweiligen Anlieger beziehungsweise Grundstückseigentümer verantwortlich. Diese müssen dort sowohl Schnee als auch Eis beseitigen. Außerdem muss der Gehwegbereich mit abstumpfenden Mitteln gestreut werden, also zum Beispiel Splitt oder Sand. Verstöße gegen diese Räum- und Streupflicht werden mit Bußgeldern geahndet.

BVG setzt auf beheizte Weichen und Schmierfett

Die Berliner Verkehrsbetriebe haben ihre Fahrzeuge und Anlagen eigenen Angaben zufolge ebenfalls wetterfest gemacht und auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. „Damit die 309 Weichenanlagen auf den oberirdischen Abschnitten bei der U-Bahn und die 632 bei der Straßenbahn nicht einfrieren, sind die meisten Weichen mit Heizungen ausgestattet“, teilte die BVG mit.

Bei der Straßenbahn seien es rund 500 Heizungen, bei der U-Bahn seien alle oberirdischen Weichen mit Heizstäben ausgestattet. „Seit Anfang November sind sie im automatischen Wintermodus aktiv, sodass sie bei bestimmten Temperaturen selbstständig anspringen“, teilte das Unternehmen mit.

Bei Schneefall und Eisregen kommt zudem ein sogenannter Stromschienen-Schmierzug zum Einsatz. Der orangerote Wagen spielt vor allem auf den Linien U1 bis U3 eine besondere Rolle. „Bei diesen Linien liegen die Kontaktflächen der Stromschienen auf der Oberseite und sind somit dem Wetter ausgesetzt“, teilte die BVG mit. Mit speziellen Bürsten, den biologisch abbaubaren Tau- und Schmierstoffen sorge der Spezialzug dafür, dass der Kontakt zwischen Stromschiene und Stromabnehmer störungsfrei funktioniert. (dpa)

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