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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Prozess vor dem Berliner Landgericht: 14-Jährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt? 

„Das Mädchen wollte sich mit mir treffen“, sagte Taswar A. am Montag vor Gericht. Er soll einer 14-Jährigen Kokain gegeben und sie vergewaltigt haben.

Schnell sprach der Angeklagte und schien empört. „Ich habe nichts mit Drogen zu tun“, erklärte Taswar A. am Montag vor dem Landgericht. Er habe einem Mädchen weder Cannabis noch Kokain gegeben.

Umgekehrt sei es gewesen, so der Mann von 28 Jahren. „Sie brachte die Drogen mit.“ Die Staatsanwaltschaft geht dagegen davon aus, dass Taswar A. eine damals 14 Jahre alte Schülerin in seiner Wohnung unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hatte.

Er hatte das Mädchen nach seinen Angaben im Frühjahr 2020 in Mitte auf dem Alexanderplatz kennengelernt. Er sei mit einem Freund unterwegs gewesen, so A. in seiner Aussage. „Sie hat mich angesprochen, wollte Kontakt zu mir.“

Einige Tage später habe sie ihn angerufen. „Das Mädchen wollte sich mit mir treffen.“ Am Ende seien sie in seine Wohnung gegangen. Sie hätten auch Sex gehabt. „Es war freiwillig“, widersprach A. der Anklage.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er dem Mädchen im Februar oder März 2020 in einem Park am U-Bahnhof Konstanzer Straße in Wilmersdorf fünf Ecstasy-Pillen zu je fünf Euro verkauft habe.

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Er habe der 14-Jährigen dann an zwei Tagen im April Ecstasy-Tabletten überlassen. „Beim ersten Mal verkaufte er ihr zehn Tabletten und schenkte ihr noch zwei dazu, beim zweiten Mal verkaufte er ihr zwei Tabletten“, heißt es in der Anklage.

 Der Mann soll die benommene 14-Jährige vergewaltigt haben

Schließlich trafen sie sich am 25. Mai auf dem Alexanderplatz. Taswar A. soll mit der Schülerin zunächst einen Joint geraucht haben - „in Kenntnis ihres Alters“, so die Anklage. Danach seien sie in seine Wohnung gegangen, um Kokain zu konsumieren.

„Nachdem sie 2,5 Lines und damit etwa 0,75 Gramm zu sich genommen hatte, wurde ihr schlecht.“ Sie habe es noch ins Badezimmer geschafft. A. habe sie dann auf eine Matratze im Flur zurückgeführt, das stark benommene Mädchen vergewaltigt. 

Als die 14-Jährige um Hilfe schrie und ein Mann, der bei A. zu Besuch war, in den Flur kam, soll er von ihr abgelassen haben. Der Angeklagte, der nach seinen Angaben als „Homeboy“ in einem Hotel tätig war, wurde kurz darauf verhaftet. Der Prozess wird am 16. Oktober fortgesetzt.

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