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Anklage erhoben: Ein 48 Jahre alter Mann soll seinen Arbeitgeber um 1,4 Millionen Euro betrogen haben.

© dpa/Peter Steffen

1,4 Millionen Euro erbeutet: Manager soll Unternehmen für Fleischersatz betrogen haben

Innerhalb von vier Monaten soll ein Mann seinen Arbeitgeber um 1,4 Millionen Euro gebracht haben. Der Mann fälschte Rechnungen und nutzte die Firmenkreditkarte für private Zwecke.

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Innerhalb von vier Monaten soll ein mittlerweile 48-jähriger seinen Arbeitgeber um rund 1,4 Millionen Euro gebracht haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen Manager wegen gewerbsmäßiger Untreue in 21 Fällen und gewerbsmäßigen Betruges in 16 Fällen Anklage im Landgericht Berlin erhoben.

Demnach soll der Beschuldigte zwischen dem 27. Dezember 2021 und dem 25. März 2022 seine betrieblichen Befugnisse genutzt haben, um mithilfe gefälschter Rechnungen von Supermarktketten Privatjet-Flüge zu buchen und ein Luxus-Apartment für sich – und ohne jeglichen Bezug zu seiner beruflichen Aufgabe – zu mieten. Dabei soll laut Anklage ein Schaden von 612.451,71 Euro entstanden sein.

Außerdem soll er zwanzig gefälschte Rechnungen von Supermarktketten bei seinem Arbeitgeber eingereicht haben. Dieser habe dadurch 743.155 Euro auf das Konto des Angeschuldigten überwiesen, da das Unternehmen davon ausging, dass es sich um Zahlungen an die entsprechenden Rechnungssteller handelte.

Falsche Lieferungen

Um den Anschein einer echten Vereinbarung zu wahren, soll der 48-Jährige diese mit Scheinverkäufen kaschiert haben – in Höhe von 33.446,46 Euro. Das Unternehmen soll dadurch Warenlieferungen veranlasst haben, jedoch ohne vertragliche Grundlage, weil diese ja vom Angeschuldigten gefälscht worden waren. Die Supermärkte verweigerten daraufhin die Annahme der Lieferungen.

Der Mann soll zudem mit der ihm zur Verfügung gestellten Unternehmenskreditkarte Bargeldabhebungen und private Einkäufe im Wert von 8255,51 Euro getätigt haben. Er kaufte unter anderem zwei hochpreisige Kaffeevollautomaten.

Der Mann war als Großkundenbetreuer und General Manager bei dem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb pflanzenbasierter Fleischersatzprodukte spezialisiert hat, eingestellt worden. Er soll dort laut Anklage ein jährliches Brutto-Grundgehalt von 100.000 Euro erhalten haben, um das Geschäft in Deutschland und Österreich weiter aufzubauen.

Er befindet sich derzeit wegen Betrugs für ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Duisburg in Strafhaft. Er war dort zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Den letzten Vertrag über die Anmietung eines Privatjets für 29.988 Euro soll er just an jenem Tag geschlossen haben, an dem die Verurteilung in Duisburg erfolgte.

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