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Die Warteschlange.

© Twitter / Mischa Heuer

Update

150 Meter lange Schlange in Berlin-Charlottenburg: Öffentliche Wohnungsbesichtigung muss abgebrochen werden

Drei Zimmer, rund 74 Quadratmeter für 1074 Euro warm. Klingt gut? Falls Sie sich in Berlin eine Wohnung aber auch anschauen wollen, brauchen Sie mittlerweile viel Glück und Geduld.

| Update:

Die Wohnungsnot in Berlin spitzt sich dramatisch zu – nicht zuletzt bei den Preisen. Das ist jüngst wieder im Fall von WG-Zimmern bekannt geworden, die in einem Jahr durchschnittlich knapp 140 Euro teurer geworden sind.

Falls doch mal ein bezahlbares Exemplar auf den Markt geworfen wird, bleibt für die vielen Suchenden keine Zeit zum Nachdenken.

Was sich aber am Montagnachmittag in Charlottenburg abspielte, sollte nicht wenige stutzig machen, die sich tagtäglich auf den Immobilienportalen herumtreiben. Wie es scheint braucht man mittlerweile eine ordentliche Portion Glück, sich die begehrte Wohnung überhaupt anzuschauen – geschweige denn zu mieten.

Bei frostigen vier Grad Außentemperatur wollten sich Interessierte eine Wohnung in der Leibnizstraße – in Top-Lage in der City West – anschauen.

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Die Eckdaten: Drei Zimmer, 74 Quadratmeter, 1074 Euro warm. Auf dem Portal „Immoscout“ wurde zur öffentlichen Besichtigung eingeladen. Was sie nicht wussten: Da waren auch noch andere.

Wie Videos und Bilder auf Twitter zeigen, bildete sich eine gut 150 Meter lange Warteschlange, die nach Angaben der „B.Z.“ von der Niebuhrstraße bis hin zur Wohnungstür drang. Die Zeitung zitiert die zuständige Trusthouse GmbH: „Letzten Donnerstag wurde die Wohnung inseriert. Nach einer Stunde gab es schon über 600 Anfragen“.

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Die Besichtigung war um 12.30 Uhr geplant. Eine Stunde später soll sie abgebrochen worden sein – ohne dass alle überhaupt einen Blick auf die Wohnung werfen konnten.

Berlin jetzt zweitteuerste Stadt Deutschlands

Wie ungeheuerlich die Mieten auf dem Berliner Markt in den letzten Monaten gestiegen sind, zeigen Daten des Immobilienportals Immowelt vom Februar.

Demnach sind die Angebotsmieten in nur drei Monaten um 27 Prozent in die Höhe geschellt, auf 12,55 Euro pro Quadratmeter. Damit ist Berlin mittlerweile die zweitteuerste deutsche Großstadt (nach München mit 17,39 Euro pro Quadratmeter).

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Zum Vergleich: Die zweithöchsten Zuwächse im genannten Zeitraum lagen bei nur vier Prozent, in München, Hannover, Bremen und Dresden. In Hamburg und Stuttgart sind die Mieten sogar gesunken.

Als Gründe für die Preisexplosion sehen Experten den nach Corona wieder zunehmenden Zuzug in die Hauptstadt, die Ukraine-Flüchtlinge, den lahmenden Neubau und Nachholeffekte des Aus für den Mietendeckel.

Die Warteschlange vor dem Charlottenburger Wohnhaus wird also wohl kein Einzelfall bleiben. Dabei hat das begehrte Exemplar noch nicht mal einen Balkon! Als ob man den in Berlin heutzutage erwarten kann. Lieber erst mal ein Dach überm Kopf.

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