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Aktivist:innen der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ blockieren hier die Abfahrt der A103 in Schöneberg.

© fritz engel / archiv agentur zenit

Update

2700 Strafanzeigen erstattet: Berliner Polizei leistet 233.000 Stunden wegen „Letzter Generation“

Innensenatorin Iris Spranger zog im Abgeordnetenhaus Bilanz über die Aktionen der radikalen Klimaaktivisten in Berlin. Auch am Montag gab es eine Blockade.

| Update:

Bei Straßenblockaden und anderen Protesten der Klimagruppe Letzte Generation haben allein Berliner Polizisten inzwischen 233.000 Einsatzstunden geleistet. Die Zahl nannte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Es seien 756 Tatverdächtige festgestellt, 2700 Strafanzeigen gestellt und 761 Vorgänge ausermittelt worden.

Die Gruppe Letzte Generation hatte vor knapp einem Jahr Straßenblockaden gestartet, bei denen sich Aktivisten auf die Fahrbahn kleben. Auch am Montag gab es einen solchen Protest: Gegen 08.00 Uhr blockierten nach Polizeiangaben acht Menschen die Ausfahrt Beusselstraße auf der A100 Richtung Wedding. Vier hätten sich festgeklebt.

Spranger sagte im Ausschuss, pro Einsatz würden 241 Euro als Gebühr erhoben. Inzwischen würden 2000 Euro Zwangsgeld gegen Verdächtige verhängt, die sich mehr als acht Mal in Berlin festgeklebt hätten.

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Die Innensenatorin wertete die Protestaktionen als „politisch motivierte Straftaten“, sagte aber auch: „Trotzdem ist es so, dass die Grenze zum Extremismus noch nicht überschritten ist.“ Die Aktionen griffen gleichwohl stark in den Alltag der Berlinerinnen und Berliner ein, fügte sie hinzu. „Das können und werden wir nicht dulden.“

Auf die Frage eines Abgeordneten nach Erkenntnissen zur Bezahlung der Aktivisten durch einen Berliner Verein sagte die Senatorin, die „Klimakleber“ hätten selbst öffentlich gemacht, „dass sie bezahlt werden, dass sie Spenden bekommen“. Die Behörden hätten ein scharfes Auge darauf, woher diese Mittel kommen. Dass der Berliner Senat einen Verein fördere, der die Aktivisten bezahle, „ist mir nicht bekannt“.

Mit Blick auf die Klebeaktion am Montag an der Beusselstraße äußerte sich auch Benjamin Jendro, Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Die Polizeibeamten werden „bei Wind und Wetter gegen diese Straftaten vorgehen“, sagte Jendro. Auch wenn „das vorgeschobene Thema“ alle Menschen betreffe, seien die Regeln des Rechtsstaates nicht verhandelbar. „Das Strafgesetzbuch unterscheidet nicht zwischen guten und schlechten Straftaten.“

Hießen Politiker bestimmte Gesetzesübertretungen gut, habe dies Signalwirkung, erläuterte der Gewerkschaftssprecher – und warnte vor Konsequenzen wie etwa den Angriffen in der Silvesternacht hin. In einem schwachen Rechtsstaat sähen es einige als „völlig legitim“, Einsatzkräfte anzugreifen und zu verletzten. (Tsp, dpa)

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