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30 Grad am Sonntag: Berlin bekommt die erste richtige Hitze des Jahres
Am Wochenende wird Badewetter. Es bleibt nicht lange, aber könnte schon bald wiederkommen. Die Bedingungen zum Baden sind gut – mit zwei Ausnahmen.
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Nach einigen recht frischen Tagen wird Berlin jetzt richtig durchgewärmt. Die Temperaturen sollen jeden Tag weiter steigen, dazu scheint die Sonne von früh bis spät. So geht das maximal bis zum Sonntag, an dem das Wetter umschlägt – möglicherweise mit Getöse.
Für Donnerstag sind bis zu 23 Grad angekündigt, für Freitag 25, für Sonnabend 28, dazu schwacher Ostwind. „Dem verdanken wir die angenehm trockene Luft“, sagt der Meteorologe Dennis Schneider von der „Wettermanufaktur“ in Berlin. Im Westen Deutschlands werde es dagegen sehr schwül.
Drückende Hitze ist in Berlin nur für Sonntag absehbar. Dazu könnte es den ersten heißen Tag dieses Jahres geben, also 30 Grad oder knapp darüber. Wie heiß es wird, hängt davon ab, wie schnell die aus Westen nahende Kaltfront mit Schauern und Gewittern vorankommt. Potenzial für Unwetter ist nach Auskunft des Meteorologen vorhanden, aber nach jetzigem Stand kracht es wohl weiter im Süden und Westen stärker als in Berlin. Hier ist für die Nacht zu Montag zumindest Regen absehbar.
Viel Regen ist nicht in Sicht – das Defizit wächst weiter
Allzu große Regenmengen sind aber nicht zu erwarten, was bedeutet: Das enorme Niederschlagsdefizit bleibt erhalten. In den meisten Berliner Kiezen sind seit Jahresbeginn noch nicht einmal 150 Liter pro Quadratmeter gefallen – kaum zwei Drittel der langjährig üblichen Menge. Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung ist der Boden in Berlin und Brandenburg sowohl oberflächlich als auch in tieferen Schichten nach wie vor ungewöhnlich trocken.
Der Berliner Wassernachschub durch Havel, Spree und Dahme liegt nur bei rund zwei Dritteln der für die Jahreszeit üblichen Menge, aber laut den Daten des Brandenburger Landesumweltamtes sind zumindest die Pegel noch stabil und die Talsperre Spremberg – der letzte große Wasserspeicher vor Berlin – gut gefüllt.
Am Tegeler See wird vor Blaualgen gewarnt
Die Vorräte werden absehbar schwinden, denn viel Regen ist nach dem Wetterumschwung auch nächste Woche nicht in Sicht. „Wir bekommen wieder mäßig warmes Hochdruckwetter“, sagt Schneider. „Eine weitere Hitzewelle kündigt sich nach jetzigem Stand erst mal nicht an.“ Allerdings werde es im Laufe der nächsten Woche tendenziell schon wieder wärmer – und der meteorologische Sommer ist noch keine zwei Wochen alt; der kalendarische hat noch nicht einmal begonnen.
Wer das Wochenende zum Baden nutzen will, kann sich auf gut 20 Grad Wassertemperatur und meist ungetrübtes Vergnügen einstellen. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) sind 37 der 39 offiziellen Berliner Badestellen im grünen Bereich.
Die einzigen Ausnahmen: Das Strandbad Halensee ist zurzeit geschlossen. Und am Tegeler See können sich an Wasserpflanzen giftige Cyanobakterien („Blaualgen“) häufen. Sowohl Menschen als auch die offenbar empfindlicher darauf reagierenden Hunde sollten sich von den Wasserpflanzen fernhalten.
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