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Die Berliner Polizei war am Samstagabend wegen Schüssen in Kreuzberg im Einsatz.

© Polizei Berlin

Update

34-Jähriger verletzt: Berliner Polizei ermittelt nach Schüssen in Kreuzberg und Tegel

Im Kreuzberger Böcklerpark wird ein 34-jähriger Mann niedergeschossen. Auch in Tegel fallen Schüsse. In den vergangenen Wochen kam es in Berlin mehrfach zu Schussabgaben.

Stand:

Am späten Samstagabend wurden kurz nach 23 Uhr im Böcklerpark in Berlin-Kreuzberg Schüsse auf einen Mann abgegeben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilten, traf ein Schuss den 34-Jährigen am Bein. Zunächst hatte die Polizei auf der Plattform X von einem 33 Jahre alten Opfer berichtet. Der Mann kam ins Krankenhaus, Lebensgefahr besteht nach Behördenangaben aber nicht.

Demnach war der 34-Jährige im Böcklerpark an der Gitschiner Straße zunächst von einem Unbekannten angesprochen worden. Dann habe der Täter mehrere Schüsse aus einer Schusswaffe auf den Mann abgegeben und sei anschließend geflüchtet. Die 6. Mordkommission hat die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags, insbesondere zu den Hintergründen der Tat, übernommen, hieß es.

Schüsse fielen in der Nacht zu Sonntag auch in Tegel. Bewohner eines Wohnhauses riefen gegen 21.30 Uhr die Polizei, weil eine oder mehrere Personen mehrfach auf das Gebäude geschossen hatten. Verletzt wurde nach Angaben der Behörde niemand. Der oder die Täter sollen in einem Fahrzeug geflüchtet sein. Die Ermittlungen dauern an.

Immer wieder Schüsse auf Berlins Straßen

In den vergangenen Wochen kam es in Berlin wiederholt zu Schüssen auf Menschen. Erst am Freitagabend wurden zwei Männer vor einem Imbiss im Lichtenberger Ortsteil Fennpfuhl durch Schüsse verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich. Der Täter ist auf der Flucht.

Zuvor war am vergangenen Mittwochabend ein 27-Jähriger im Spandauer Ortsteil Staaken angeschossen worden. Er war mit einem Freund im Auto unterwegs, als sich drei Unbekannte dem Wagen näherten und sich als Polizisten ausgaben. Durch das Autofenster bedrohte einer von ihnen den Fahrer und forderte ihn auf, das Auto zu verlassen. Als der 27-Jährige den Anweisungen folgte, schoss der Mann auf ihn und verletzte ihn am Bein. Anschließend flüchteten die Täter.

Am 30. Oktober wurde ein 37-Jähriger in Kreuzberg angeschossen, nachdem er in der Nacht eine Bar verlassen hatte. Anschließend flüchtete der Täter. Bekannte des Verletzten brachten ihn in ein Krankenhaus.

In Zehlendorf schossen Unbekannte am Morgen des 27. Oktober auf das Auto eines verurteilten Drogendealers, als dieser gerade die dortige Justizvollzugsanstalt des offenen Vollzugs verließ. Diverse Schüsse verletzten den Mann und beschädigten zudem den Wagen.

Wenige Tage zuvor war ein 45-Jähriger in Mariendorf auf einem Supermarktparkplatz niedergeschossen worden. Die Täter flohen in einem Fahrzeug. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden.

Wie berichtet, gehen Ermittler davon aus, dass sich diverse Cliquen derzeit Fehden um Reviere liefern. Mitunter handele es sich dabei um organisierte Banden, oft gehe es um den Schmuggel und Verkauf illegaler Betäubungsmittel.

Polizei Berlin weitet Maßnahmen aus

Nach mehreren Fällen von Schussabgaben auf Berlins Straßen hatten Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) Ende Oktober ein konsequentes Vorgehen gegen Waffengewalt angekündigt. „Wir setzen alles daran, bewaffnete Auseinandersetzungen auf unseren Straßen zu unterbinden, Netzwerke zu zerschlagen und Täterinnen und Täter festzunehmen“, sagte die Polizeipräsidentin.

Die Einsatz- und Ermittlungsmaßnahmen seien ausgeweitet worden. Es seien bereits bis zu 100 speziell geschulte Kräfte der Einsatzhundertschaften und des Landeskriminalamtes „im Rahmen einer Besonderen Aufbauorganisation“ im Einsatz, teilte Slowik Meisel mit. Sie sollten gezielte Ermittlungen führen, strafrechtlich relevante Geschäfte verfolgen und bewaffnete Auseinandersetzungen frühzeitig erkennen und entschieden beenden. Verschiedene Polizei-Dienststellen unterstützten diese Kolleginnen und Kollegen, hieß es.

Innensenatorin Spranger (SPD) sagte: „Dass Kriminelle in Berlin ihre Streitigkeiten vermehrt mit Schusswaffen austragen, überschreitet eine rote Linie und ist nicht hinnehmbar“. In der Gesamtstrategie zur Gewaltstraftaten-Bekämpfung liege ein Fokus darauf, die Verfügbarkeit von illegalen Schusswaffen zu reduzieren, erklärte Spranger. Dabei gebe es erste Erfolge. „Auch die Waffen- und Messerverbotszonen sind im Übrigen ein Bestandteil dieser Gesamtstrategie.“ (Tsp, dpa)

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