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Rotes Rathaus. Die Dienstgebäude der Senatskanzlei dürfen von Externen nur noch nach der 3G-Regelung betreten werden.

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Update

3G-Regel wird zur teuren Angelegenheit: Kein Zutritt für ungeimpfte Dienstleister im Roten Rathaus in Berlin

Geimpft, genesen, getestet: Ohne Nachweis dürfen Externe das Rote Rathaus bald nicht mehr betreten. Für ungeimpfte Dienstleister kann das kostspielig werden.

Klingeln, Maske auf und rein: An diesen Ablauf haben sich Handwerker:innen gewöhnt, die im Roten Rathaus Heizungen warten oder Lüftungen unter Corona-Bedingungen reparieren. Doch nach einer Änderung der Hausordnung in der Berliner Senatskanzlei dürfen Externe die Dienstgebäude nur noch betreten, wenn sie geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet sind – die sogenannte 3G-Regel. Das teilte die für das Rathaus zuständige Immobilienmanagement GmbH BIM mit.

„Gut, wenn der Druck auf Ungeimpfte erhöht wird“, meint Manfred Baron. Doch ansonsten führt die neue Regel den Berliner Unternehmer vor Probleme. Seine 40-köpfige Firma wartet Heizungs-, Elektro- und Sanitäranlagen, nach eigener Aussage auch im Roten Rathaus.

Ab dem 1. Oktober solle die Änderung gelten, habe ihm die BIM mitgeteilt. Er wisse nicht, wie er sich gegenüber seinen Mitarbeiter:innen verhalten solle, „wenn ich sie gar nicht nach ihrem Impfstatus fragen darf“. Tatsächlich sehen Arbeitsrechtler hier einen Vorrang des Datenschutzes, Gewerkschaften empört der Gedanke einer möglichen Auskunftspflicht von Beschäftigten.

Durch die kostenlosen Corona-Bürgertests konnten Ungeimpfte bislang manches Problem umgehen. Doch mit den Tests aus Staatsgeldern soll ab dem 11. Oktober Schluss sein. 30 Euro könnte danach ein einzelner Antigen-Schnelltest kosten, Labortests noch deutlich mehr. Eine Menge Geld, besonders wenn der Test nach 24 Stunden seine Gültigkeit verliert.

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Manfred Baron weiß nicht, wie viele seiner Leute nicht vollständig geimpft sind. Es könnten ungefähr 40 Prozent sein, wenn man aktuelle Statistiken der deutschen Bevölkerung zugrunde legt.

Für diese Beschäftigten könnten durchaus mehrere Hundert Euro Testkosten im Monat anfallen, wenn sie durchgängig in einem Umfeld wie dem Roten Rathaus arbeiteten. „Macht ja keiner mit“, sagt der Unternehmer mit Blick auf seine Leute. In einer Rundmail hat er angekündigt, die Hälfte der Kosten zu erstatten.

Update 2.9.2021: Nur einen Tag nach seiner Rundmail hätten zehn Beschäftigte um einen Impftermin gebeten, berichtet Manfred Baron. So schnell kann sich die Impfbereitschaft erhöhen, wenn finanzielle Nachteile drohen.

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