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Treptow Kolleg

© Julia Schmitz / Julia Schmitz

Abitur auf dem zweiten Bildungsweg: Berliner Bezirk hat keinen Ausweichstandort für Treptow-Kolleg

Vorerst sollen Gymnasium und Kolleg in der Kiefholzstraße im Parallelbetrieb weiterlaufen, spätestens Mitte 2026 müssen die erwachsenen Schüler:innen aber umziehen. Doch wohin?

| Update:

Das Schulamt unter der Leitung von Stadtrat Marco Brauchmann (CDU) befindet sich in einer Zwickmühle: Natürlich würde der Bezirk das Treptow-Kolleg an der Kiefholzstraße, an der Erwachsene ihr Abitur nachholen können, gerne erhalten. Doch selbst in einem weitläufigen Bezirk wie Treptow-Köpenick mangelt es an Platz – und Schulplätzen: „Alle Schulen im Bezirk laufen über. Die Situation ist und bleibt dramatisch für die nächsten Jahre“, sagte er am Donnerstag bei der Bezirksverordnetenversammlung. Allein im laufenden Schuljahr gebe es bezirksweit bereits 34 Klassen mehr als im Vorjahr, Tendenz steigend.

Das Schulamt hat deshalb die Entscheidung getroffen, in den während der vergangenen Jahre umfassend sanierten Räumen des Treptow-Kollegs eine dreizügige Schule zu gründen, die kurzfristig 100 und langfristig bis zu 500 Schülerinnen und Schülern Platz bieten soll. Das Treptow-Kolleg darf zunächst, bis alle derzeit angemeldeten Kollegiaten ihren Abschluss haben, im Parallelbetrieb mitlaufen. Danach muss es den Standort verlassen. Für einen Umzug innerhalb des Bezirks stehen die Chancen schlecht.

Nachfrage nach Erwachsenenbildung gesunken

Es gibt in Treptow-Köpenick keine Perspektive für einen eigenen Standort. Das liegt vor allem daran, dass auch das Kolleg ein voll funktionales Schulgebäude benötigt, es braucht circa 25 Räume. Wenn es ein solches Gebäude gäbe, müssten wir dort ebenfalls eine Schule für schulpflichtige Kinder einrichten, denn wir brauchen den Platz. Das ist keine angenehme Wahrheit, aber es ist die Realität“, so Brauchmann.

Die Nachfrage nach Abitur auf dem zweiten Bildungsweg sei in Berlin in den vergangenen Jahren stark gesungen, eine Trendumkehr nicht wahrscheinlich. „Ich kann niemandem erklären, dass wir uns ortsnah ein Kolleg mit nur 198 Kollegiaten leisten, und gleichzeitig von den jungen Schülerinnen und Schülern verlangen, dass sie durch ganz Berlin pendeln – teilweise bis Charlottenburg.“

Im neuen Newsletter aus Treptow-Köpenick lesen Sie unter anderem über diese Themen, die Julia Schmitz für Sie aufgeschrieben hat:

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  • Bücherbasar und Volleyball: Bernd Wardacki engagiert sich im „Haus am See“ in Friedrichshagen
  • Verfassungsgericht beschließt komplette Wahlwiederholung in Berlin
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  • Offene Ateliers in der Wilhelminenhofstraße am 1. Advent
  • Aufatmen in Adlershof: Die Musikschule darf bleiben
  • Die Konkurrenz als Mitbewohner: Union Berlin zieht temporär ins Olympiastadion
  • Schmackofatz: Köpenicker Bäcker holt 1. Platz bei Berliner Stollen-Wettbewerb

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