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American Football in Berlin: Senat will kontaktlose Variante im Schulsport integrieren
Berlin bewirbt sich für die Ausrichtung von einem oder mehreren NFL-Spielen im Olympiastadion. Parallel dazu soll eine Variante der Sportart zukünftig im Sportunterricht verankert werden.
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Im Zuge der Bewerbung um NFL-Spiele in Berlin will der Senat auch den Schulsport für die Sportart öffnen. Geplant ist, die kontaktlose Variante des Sports, Flag Football, in den Schulsport zu verankern. Das teilte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung mit.
Beim Flag Football ist Körperkontakt grundsätzlich verboten. Anstatt wie beim American Football den Gegner zu Bode zu bringen, ist das Ziel der verteidigenden Mannschaft, eine Flagge am Gürtel des Gegners abzureißen. Der Sport sei daher „besonders geeignet für den Kinder- und Jugendbereich“, sagte Spranger.
Weitere 100 Schulen sollen Flag Football anbieten
Derzeit würden in Berlin etwa 600 Kinder und Jugendliche Flag Football in einigen Schulen und Vereinen spielen, sagte Spranger. Ziel sei es, dass in den nächsten fünf Jahren weitere 100 Schulen Flag anbieten. Flag Football wird 2028 in Los Angeles auch erstmals Teil der Olympischen Spiele sein.
Wie bereits berichtet, wird sich Berlin um die Austragung von Spielen der amerikanischen Football-Liga NFL bewerben. „American Football ist eine absolute Trendsportart, und Berlin ist eine der international führenden Sportmetropolen“, sagte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) im Anschluss an die Senatssitzung. NFL-Chef Roger Goodell bestätigte bereits am Wochenende entsprechende Verhandlungen mit Berlin.
Berlin bewirbt sich nach eigenen Angaben um die Ausrichtung von drei Spielen in den Jahren 2025 bis 2029. Die Kosten dafür werden auf 62 Millionen Euro geschätzt. Davon würde die NFL 48,5 Millionen Euro übernehmen, die Klassenlotterie könnte eine weitere Million Euro dazugeben. Auf das Land Berlin kämen demnach Kosten von 11,5 Millionen Euro zu. Im Haushaltsjahr 2025 sind laut Spranger 1,85 Millionen Euro hinterlegt.
Die NFL trägt seit 2005 Spiele der regulären Saison außerhalb der USA aus. Zuletzt gab es unter anderem Gastspiele in Frankfurt und München. „Nach Leichtathletik-Welt- und Europameisterschaften, dem DFB-Pokalfinale sowie den Spielen zur UEFA EURO 2024 wären NFL-Spiele ein nächster toller Schritt für großen internationalen Sport in Berlin und im Olympiastadion“, sagte Spranger. Die Sportsenatorin erhofft sich dadurch sowohl einen Imagegewinn als auch einen positiven Wirtschaftseffekt. Die Entscheidung der NFL soll in den kommenden Wochen fallen.
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