„An meinen Schlägen kann er nicht gestorben sein“: Zwei Angeklagte nach Tod eines Obdachlosen in Berlin vor Gericht

Sie verbrachten kalte Nächte in einer alten Schwimmhalle, die seit 2018 wegen massiver Schäden geschlossen ist. Bis ein Wort wohl das andere gab und einer der Obdachlosen derart attackiert wurde, dass er starb. Mateusz O. und Isabella W. sollen den 40-jährigen Dawid K. massiv geschlagen und getreten haben. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge stehen sie seit Donnerstag vor dem Berliner Landgericht.

Bis heute sei ihm der Tod von K. „unbegreiflich“, erklärte der 22-jährige O. über seine Verteidigerin. Sie hätten getrunken, es sei zu Streit gekommen, er habe den Mann wegen Beleidigungen auch attackiert. „Aber von meinen zwei Schlägen auf die Nase und einem nicht wuchtigen Tritt kann er nicht gestorben sein“, so der 22-Jährige. Er habe K. nicht so schwer verletzt.

Die Angeklagten stammen aus Polen. In Berlin hatten sie keinen festen Wohnsitz. In der Nacht zum 20. Dezember 2022 sollen sie im stillgelegten Schwimmbad in der Holzmarktstraße in Friedrichshain zunächst gezecht haben. In einem Raum, den sie als Schlafplatz nutzten, hätten O. und W. auf den Landsmann grundlos und „in Verletzungsabsicht“ eingeprügelt.

Mehrere wuchtige Faustschläge in das Gesicht und gezielte Tritte gegen den Kopf waren es laut Anklage. K. habe unter anderem eine Schädelinnenraumblutung erlitten. Er starb noch in derselben Nacht.

O. erklärte, zunächst habe es Streit zwischen Isabella W. und K. gegeben. Die Frau sei „aggressiv, wenn sie betrunken ist“. K. sei dann beleidigend geworden – „er sagte schlimme Sachen über meine Freundin“, so der 22-Jährige. Deshalb sei es zu den zwei Schlägen gekommen. „Danach saß er aber ganz normal auf der Bank.“ Isabella W. habe ihn noch angeschrien. Der Prozess wird am 20. November fortgesetzt.