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Ein erster Prozessanlauf war im Februar 2025 wegen Erkrankung des Angeklagten gescheitert. (Symbolbild)

© Jens Kalaene/dpa

Angriff auf Polizistin in der Silvesternacht: Prozess gegen 21-Jährigen aus dem Remmo-Clan beginnt

Eine Jugendliche läuft in der Silvesternacht auf die Straße. Sie wird von einem Polizeiauto angefahren. Am Unfallort taucht ein Verwandter der Verletzten auf. Die Situation eskaliert.

Stand:

Nach einem Angriff auf eine Polizistin in Berlin-Buckow kommt ein Mitglied des Remmo Clans am Donnerstag ab 9 Uhr vor das Amtsgericht Tiergarten. Der 21-Jährige soll in der Silvesternacht 2023/2024 nach einem Unfall, bei dem eine Verwandte von ihm verletzt wurde, die Autotür des beteiligten Polizeiwagens aufgerissen und einer Beamtin mehrfach mit der Faust gegen den Kopf und ins Gesicht geschlagen haben. Die Anklage lautet auf tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung sowie Widerstand.

Bei dem Unfall war eine damals 15-Jährige aus dem arabischstämmigen Clan auf der Straße nahe der inzwischen nach jahrelangem Rechtsstreit geräumten Villa der Familie von dem Polizeiauto angefahren worden. Die Jugendliche habe „unvermittelt die Fahrbahn betreten“, hieß es damals. Das Fahrzeug sei mit Sirene und Blaulicht unterwegs gewesen.

Die 15-Jährige kam in ein Krankenhaus. Ihr 21-jähriger Verwandter habe erst durch das Eingreifen mehrerer Polizisten von weiteren Schlägen gegen die Beamtin abgehalten werden können. Ein erster Prozessanlauf war im Februar 2025 wegen Erkrankung des Angeklagten gescheitert.

Die Taten vieler Remmos werden als „Clan-Kriminalität“ eingestuft, die das Bundeskriminalamt als regelmäßiges Begehen von Straftaten durch Verwandte in „ethnisch abgeschotteten Subkulturen“ bezeichnet. Viele Angehörige der verzweigten Großfamilie sind vorbestraft – insbesondere wegen Eigentums- und Rohheitsdelikten, darunter spektakuläre Gold-Diebstähle und Angriffe auf Kontrahenten im Milieu. (mit dpa)

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