
© Björn Larsson Rosvall/TT News Agency/AP/dpa
Nach der Regatta wurden zwei Männer „zu Feinden“: Berliner soll Segelpartner vor Schweden ermordet haben
Ein 64 Jahre alter Mann aus Berlin sitzt in Schweden in Untersuchungshaft. Er soll einen Berliner Anwalt bei einem Segelurlaub getötet haben, bestreitet dies aber.
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Die beiden Männer aus Berlin kamen auf einem Trimaran von einer Segel-Regatta vor Norwegen und waren auf dem Weg nach Deutschland – doch nun ist einer von ihnen, der 71-jährige Thomas B. aus Schöneberg, tot. Und der 64-jährige Andreas F. aus Zehlendorf sitzt in Schweden in Untersuchungshaft.
Am vergangenen Donnerstag segelten sie 25 Kilometer westlich von der Gemeinde Öckerö auf den Inseln des Göteborger Archipels übers Meer. Gegen Mittag sollen die Männer auf dem Trimaran dann in Streit geraten sein. Laut Staatsanwaltschaft soll Thomas B., ein Rechtsanwalt, schwer verletzt ins Meer gestürzt sein.
„Die Passagiere eines vorbeifahrenden Bootes sahen das Opfer im Wasser und schlugen Alarm“, sagt die Göteborger Oberstaatsanwältin Maria Thorell, die die Ermittlungen leitet.
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Es kam zu einer größeren Rettungsaktion, dabei wurde die Leiche des 71-Jährigen aus dem Wasser geborgen, sie wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde er noch am selben Tag für tot erklärt. Als Ursache vermerkten die Ermittler noch am selben Tag zunächst „Verdacht auf Ertrinken“ in ihren Akten.
Doch noch am Donnerstag nahmen Polizisten den anderen Mann zunächst fest. Noch ist völlig unklar, was genau an Bord des Segelbootes passiert ist. Am Sonnabend beantragte die Oberstaatsanwältin aber einen Haftbefehl wegen Mordverdachts – „weil wir so viele Beweise haben, dass es wahrscheinlich ist, dass er das Opfer getötet hat“. Seit Sonntag ist Andreas F. in Untersuchungshaft. Dort darf er vorerst keinen Besuch empfangen, Briefe oder E-Mails schreiben oder telefonieren.
Es gebe „ausreichend Beweise“, dass der Tatverdächtige das Opfer getötet habe, sagte Thorell. Auf dem Trimaran seien die Männer „zu Feinden“ geworden – „und die ganze Sache endete mit dem Tod des Opfers“. Laut seinem Anwalt bestreitet F. aber vehement jegliches Verbrechen.
Eine Sprecherin des Bezirksgerichts in Göteborg sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass F. in Untersuchungshaft genommen wurde, weil die Gefahr bestehe, dass er flüchte, Beweise beseitige oder die Ermittlungen anderweitig verkompliziere.
F. sei zunächst bis zum 30. August inhaftiert, sagte die Oberstaatsanwältin. Die schwedischen Ermittler arbeiteten eng mit den deutschen Behörden zusammen. Mit einer Anklageerhebung sei frühestens im November zu rechnen.
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