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Senioren haben oft Mühe mit der Bedienung von digitalen Geräten.

© dpa

„Seniorennetz Berlin“: AWO installiert landesweite Plattform für Angebote im Alter

Bildung, Freizeit, Kultur: In Berlin gibt es jetzt eine digitale Plattform, auf der alle Angebote für Senioren in der Hauptstadt auf einen Blick zu sehen sind.

Bislang gab es in Berlin keine Plattform, die alle in der Hauptstadt bestehenden Angebote im Bereich Freizeit und Bildung für ältere Menschen gebündelt aufgelistet hat, nun ist diese digitale Lücke geschlossen worden. Am Mittwoch stellte der Landesverband Berlin der Arbeiterwohlfahrt die digitale Plattform www.seniorennetz.berlin vor, ein Gemeinschaftsprojekt, entworfen zusammen mit einem Design- und Entwicklungsbüro.

Aufgelistet werden dort nun Aktivitäten und andere Möglichkeiten in den Bereichen Sprachen und Interkulturelles, Kunst und Kreativität, Gesellschaft, Kultur und Politik, Alltagshilfen und Ehrenamt, Rund um die Pflege, Begegnung, Computer und Technik, Wohnen, Beratung. Die digitale Plattform bietet die Informationen in verschiedenen Sprachen an.

Erweitert wird dieses digitale Angebot durch sogenannte Infoboxen, die im Bezirk Mitte, in den Freizeitstätten Schillerpark und Spandauer Straße, stehen. Es sind Orte für Senioren, die kein eigenes Endgerät, etwa ein Smartphone oder einen Laptop, oder WLAN haben oder die mit der Bedienung eines Computers schlicht überfordert sind. Damit sie nicht an solchen Hürden scheitern, wenn sie sich informieren wollen, stehen in den Infoboxen Ansprechpartner und Helfer bereit, die sowohl Ratschläge erteilen als auch direkte Hilfe bei der Bedienung der Plattform geben.

Die betreffenden Senioren werden auch soweit geschult, dass sie eigenständig mit den Geräten umgehen können, sodass sie nicht immer externe Hilfe benötigen. Zumindest einfache Handlungsschritte sollen sie irgendwann allein bewältigen, damit sie autonomer sind, wenn sie an den kulturellen und sonstigen Aktivitäten teilnehmen wollen. Die Infoboxen sind barrierefrei zu erreichen und zu den üblichen Öffnungszeiten für jeden zugänglich.

Die Helfer nehmen sich ausreichend Zeit

Die Helfer, die für die Besucher da sind, nehmen sich die Zeit, die sie benötigen, um die Senioren ausreichend zu schulen. Oft wird es aber auch genügen, den Senioren vor Ort bei der Bedienung der Geräte unter die Arme zu greifen. Die Helfer werden ehrenamtlich arbeiten.

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Die AWO reagiert damit auch auf den Umstand, dass es in Berlin derzeit einen Mangel an kostenfreien zielgruppenspezifischen digitalen Bildungsangeboten gibt, zum Beispiel Smartphone- oder Tabletkurse. Ebenso fehlten, sagt die AWO, analoge Anlaufstellen, um auf die Angebote für Senioren aufmerksam zu machen sowie an niederschwelligen Lernangeboten.

Die Infoboxen sollen mal in allen Bezirken stehen

Ziel der Arbeiterwohlfahrt ist es, in Berlin ein flächendeckendes bezirksübergreifendes Seniorennetz zu etablieren. Gespräche mit weiteren Bezirksämtern laufen bereits, einen genauen Zeitplan für die Einführung in anderen Bezirken gibt es aber derzeit noch nicht. Das Projekt kostet insgesamt 400.000 Euro und wurde von der Lottostiftung finanziert

Der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt Berlin begleitet das Projekt mit der Projektleiterin Melanie Thoma, dazu kommt eine Redakteurin für redaktionelle Sachbearbeitung.

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