Berlin: Bahn baut zu langsam
Flughafengesellschaft errichtet Terminal-Station
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Schlechtes Zeugnis für die Bahn: Beim Ausbau des Flughafens Schönfeld hat die Flughafengesellschaft auch die Errichtung des Bahnhofs unter dem Terminal übernommen, weil die Bahn AG „die rechtzeitige Fertigstellung der Schienenanbindung nicht garantieren konnte“, wie es in einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an den Verkehrsausschuss des Bundestages heißt. Darin verteidigt das Ministerium auch den mit der Flughafengesellschaft vereinbarten Festbetrag für den Bahnhofsbau in Höhe von 285 Millionen Euro. Der Zuschlag für die Rohbauarbeiten war für „nur“ 112,5 Millionen Euro erfolgt, was zu dem Vorwurf führte, die Flughafengesellschaft stecke nun die Differenz als Gewinn ein.
Nach Ansicht des Bundesverkehrsministeriums, das an der Festpreisregelung beteiligt war, wird die Flughafengesellschaft aber nach dem Bauende „weder übervorteilt noch unverhältnismäßig begünstigt“. Aus dem Vergabeergebnis für den Rohbau könne nicht geschlossen werden, dass der Festpreis an sich zu hoch veranschlagt sei. In der Vereinbarung seien weitere 26 Leistungen vereinbart, die noch erbracht werden müssten. Hinzu kämen zusätzliche Kosten für weitere Leistungen. Auch ein „Risikozuschlag sei enthalten“.
Ungewiss ist, ob die Züge wie geplant zur Eröffnung des Flughafens in den neuen Bahnhof fahren können. Denn nach wie vor gibt es keinen Termin für die Fertigstellung der kürzesten Verbindung über die Dresdner Bahn, bei der der Senat das Verfahren verzögert hat. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) glaubt jedenfalls nicht recht daran, dass die Bahn hier pünktlich sein wird. kt
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